Mittwoch, 7. August 2013

KW32/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Hussain al-Hawaj

Ich möchte Euch Euch gerne den 15jährigen Hussain al-Hawaj  vorstellen.
Child detainees in Bahrain:  
© Demotix/Satraawi Bahrain


Der 15-jährige Hussain al-Hawaj ist am 9. Juni wegen Teilnahme an einer Protestveranstaltung, Brandstiftung und Ausschreitungen von einem Gericht in Bahrain zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er befindet sich in einer Hafteinrichtung für Erwachsene in Jaw.

Hussain al-Hawaj wurde am 7. Dezember 2012 gegen 16 Uhr nach Zusammenstößen zwischen Protestierenden und der Polizei von Sicherheitskräften in Zivil in der Hauptstadt Manama festgenommen. Er hatte seinen Großvater besucht und war gerade auf dem Weg zum Restaurant auf der anderen Straßenseite, um Essen zu kaufen, als man ihn festnahm.
Um 3 Uhr nachts wurde er ohne Rechtsbeistand und ohne eine volljährige vertretungsberechtigte Person zur Staatsanwaltschaft gebracht. Dort beschuldigte man ihn, städtische Abfallbehälter in Brand gesetzt und sich an Ausschreitungen beteiligt zu haben. Anschließend brachte man ihn in das Dry-Dock-Gefängnis. Erst nach zehn Tagen konnte ihn seine Familie besuchen. Hussain al-Hawaj berichtete seiner Familie, dass er während des Gewahrsams auf der Polizeiwache, ehe man ihn zur Staatsanwaltschaft brachte, geschlagen und bedroht worden sei und man ihn gezwungen habe, Schriftstücke zu unterzeichnen, die er zuvor nicht lesen durfte. Sein Rechtsbeistand teilte mit, dass der Junge zu einem "Geständnis" gezwungen worden sei. Er wurde mehrmals vor Gericht vorgeführt und beschuldigt, an einer nicht genehmigten Versammlung teilgenommen sowie Brandstiftung begangen zu haben und an Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein.

Das Hohe Strafgericht (Abteilung 1) verurteilte ihn am 9. Juni zu fünf Jahren Gefängnis. Er wurde daraufhin in das Jaw-Gefängnis für Erwachsene etwa 30 Kilometer südlich von Manama gebracht. Laut Angaben seiner Familie waren alle ZeugInnen der Staatsanwaltschaft PolizistInnen und gaben widersprüchliche Aussagen ab. Die Verhandlung im Rechtsmittelverfahren ist für den 9. September anberaumt.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Hussain al-Hawaj einsetzt. 


Schreibt eine E-Mail an: Info(at)bahrain-embassy.de, minister(at)justice.gov.bh


Betreff:
Hussain al-Hawaj


Text:


Mit der Bitte um Weiterleitung an den Innenminister:

Shaikh Rashid bin'Abdullah Al Khalifa

Ministry of Interior

P.O. Box 13, al-Manama

BAHRAIN

Fax: (00 973) 1723 2661



Exzellenz,

ich bin sehr besorgt darueber, dass Hussain al-Hawaj trotz seines jugendlichen Alters von 15 Jahren in einer Haftanstalt fuer Erwachsene einsitzt. Stellen Sie bitte sicher, dass im Fall des Jungen das Jugendstrafrecht angewandt wird.

Bitte sorgen Sie dafuer, dass Hussain al-Hawaj weder gefoltert noch in anderer Weise misshandelt wird und stellen Sie sicher, dass die von ihm erhobenen Misshandlungsvorwuerfe unabhaengig untersucht und Aussagen, die unter Folter oder anderen Misshandlungen gemacht wurden, vor Gericht nicht zugelassen werden.

Mit freundlichen Gruessen

(Dein Name)


Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:


Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.







"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."





(Quelle: Amnesty International)

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