Ich habe einen neuen Buchtipp der Woche für Euch.
Es gibt Kinderbuchklassiker, die kennt wirklich jeder und es gibt diese versteckten Schätze, die es nur in wenige Kinderzimmer geschafft haben oder nur im Ausland bekannt sind.
Enid Blyton ist als Kinderbuchautorin für viele Reihen in Deutschland bekannt, so z.B. Hanni und Nanni, Dolly und die fünf Freunde. Ich habe als Kind eigentlich alles gelesen, was ich von ihr in die Finger bekam (auch wenn noch lange nicht alle Bücher auf denen ihr Name steht, auch tatsächlich aus ihrer Feder stammen, viele Reihen haben auf Deutsch sehr viel mehr Titel als im Original).
Aber meine liebsten Bücher waren immer die rund um den Zauberbaum. Inzwischen gibt es eine neue Übersetzung und der Zauberbaum heißt nun Wunderweltenbaum.
Die Reihe besteht aus insgesamt drei Büchern:
- Der Zauberwald
- Der Wunderweltenbaum (früher: Der Zauberbaum und seine Freunde)
- Die Wesen vom Wunderweltenbaum (früher: Wir vom Zauberbaum)
Die Neuauflage ist mit neuer Rechtschreibung als Taschenbuch im dtv Verlag (Reihe Hanser) erschienen. Die Bücher sind illustriert, wobei die Bilder aber etwas gewöhnungsbedürftig sind, wenn man die alten Ausgaben von 1982 aus dem XENOS Verlag kennt.
Die Bücher sind in der Originalausgabe in England erschienen und das schon vor etlichen Jahren.
- The Enchanted Wood (1939)
- The Magic Faraway Tree (1943)
- The Folk Of The Faraway Tree (1946)
Auch hier gibt es eine neue Ausgabe als Taschenbuch (in einem schönen Pappschuber) und die Namen der Kinder wurden modernisiert, sie heißen nun Joe, Beth und Frannie, statt Jo, Bessie und Fanny. Für die deutsche Ausgabe wurden jedoch die originalen Namen beibehalten.
Es gibt einige Kritik an den Büchern von Enid Blyton, dass hier ein sehr antiquiertes Rollenbild wiedergegeben wird. Die Mädchen müssen die Hausarbeit machen und die Jungs haben eine Beschützerrolle. Ja, das ist in diesen Büchern tatsächlich so, aber mal ehrlich, mich hat es als Kind nicht gestört und auch meine Nichte hat sich nicht daran gestört. Es ist doch nur ein Buch und die Rollenbilder sollte man sich aus dem richtigen Leben holen.
Wer geglaubt hat, dass Fantasy-Bücher erst in den letzten Jahren in die Kinderliteratur Einzug gefunden haben, der kann sich hier eines besseren belehren lassen.
Die "Wunderweltenbaum-Reihe" ist voller Magie und Fantasy.
Im Mittelpunkt stehen Jo und seine beiden jüngeren Schwestern Fanny und Bessie. Sie ziehen mit ihren Eltern in ein Haus auf dem Land und entdecken dort einen merkwürdigen Wald, der an das Grundstück anschließt. Bei Ausflügen erkunden sie die Gegend und finden mitten im Wald einen eigenartigen Baum, den Wunderweltenbaum. In diesem Baum wohnen viele merkwürdige Personen und schon bald schließen die Kinder Freundschaft mit Mondgesicht, Kesselflicker, Seidenhaar und vielen anderen. Doch das merkwürdigste ist die Baumkrone des Wunderweltenbaums, denn die ragt über den Wolken fast jeden Tag in andere Welten hinein. Klar, dass die Kinder auch hier nicht widerstehen können und so ganz abenteuerliche Geschichten erleben.
Was mir an diesen Büchern immer besonders gut gefallen hat sind die wunderbaren Welten, die die Kinder erkunden. Vom Land Tu-Was-Dir-Spaß-Macht, zum Spielzeugland, bis zum Land der Zornigen oder der Zauberei. Hier ist alles vertreten und mit fantastischen Ideen gespickt. Dabei gibt es noch die tollen Nebenfiguren und die interessanten Leckereien, die man doch direkt selber probieren möchte (Puffkekse!).
Ganz im Mittelpunkt steht aber immer der Zusammenhalt, die Familie und die Freundschaft.
Es gibt auch eine ganz tolle Umsetzung der ersten beiden Bücher als Hörbuch, gelesen vom wunderbaren Dietmar Mues. Leider ist Dietmar Mues verstorben, bevor auch das dritte Buch vertont werden konnte. Aber ich habe eine ganze tolle Erinnerung an eine Lesung mit ihm zur Veröffentlichung des Hörbuchs "Der Zauberbaum" und eine Widmung von ihm in meinem Buch:
Und hier kann man diese tollen Bücher kaufen: Die Wunderweltenbaum-Reihe
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