Donnerstag, 14. September 2017

Emma Garnier: Grandhotel Angst

Inhaltsangabe des Verlages:
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell, nachzuforschen. Und stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis sie plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben ...


"Grandhotel Angst" von Autorin Emma Garnier hat mich mit seiner Inhaltsangabe und seinem Cover fasziniert.
Ich habe das Buch daher voller Vorfreude begonnen und war gespannt auf diesen besonderen Schauplatz eines alten (damals noch neuen) Grandhotels (ich liebe auch die spanische Serie Grand Hotel).
Schon nach wenigen Seiten merkte ich jedoch, dass ich Schwierigkeiten hatte mich in den Text einzufinden. Das lag wohl auch daran, dass nicht rein chronologisch, sondern mit wechselnden Zeiten jeweils ein paar Tage früher oder später erzählt wird. Ich habe mich dann schließlich dazu entschieden, dass Buch erst einmal bei Seite zu legen und mich anderen Büchern zu widmen. Mit einigen Tagen Abstand habe ich mich dann noch mal neu an das Buch herangewagt und konnte dann zumindest auch dran bleiben. Die Grundidee und das Setting gefallen mir sehr gut. Besonders das Grandhotel selber und seine Gäste, sowie der kleine Ort Bordighera können überzeugen. Tatsächlich passiert hier jedoch nicht viel mehr, als auch schon in der Inhaltsangabe wiedergegeben wird.
Leider war mir Nell als Hauptfigur nicht sympathisch und ich fand ihre Handlungsweise nicht überzeugend. Einerseits ist sie extrem empfindlich und leicht zu beeinflussen (was aber vielleicht typisch für diese Epoche ist), aber andererseits hat sie dann kein Problem damit alleine unterwegs zu sein und sich auf fremde Menschen einzulassen. Das fand ich weder konsequent, noch logisch und wenn man Nells Erziehung bedenkt auch nicht glaubhaft.
Eigentlich mag ich auch Liebesgeschichten in Büchern, aber auch das wirkte hier auf mich nicht stimmig. Natürlich war es um 1900 herum absolut typisch, dass sich Eheleute vor ihrer Ehe nicht gut kannten. Aber warum weiß Nell nicht, was ihr Mann beruflich macht? Welcher (vorher extrem besorgte) Vater verheiratet seine Tochter ohne solche Dinge vorher zu klären? Dazu kommt noch, dass die Geschichte in dieser Hinsicht eine Wendung nimmt, die ich der Epoche nicht angemessen finde und die ich ebenfalls nicht für glaubhaft halte.
Insgesamt gesehen fand ich "Grandhotel Angst" leider kaum spannend und bis auf einige rasante Entwicklungen zum Ende hin auch nicht überraschend. Dazu kommt noch, dass ich die Zeitsprünge als unnötig und störend empfand. Ich kann das Buch daher nur eingeschränkt weiter empfehlen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Emma Garnier: Grandhotel Angst

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Penguin Verlages.

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