Montag, 19. Juni 2017

Sebastian Fitzek: Das Paket

Inhaltsangabe des Verlages:
Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den "Friseur" nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.
Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der "Friseur" könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.
Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ...


Ich kann es einfach nicht lassen und versuche es immer wieder mit Sebastian Fitzek.
Es klappt nun auch schon besser mit uns beiden als früher, aber harmonisch ist unsere Beziehung immer noch nicht. Mit "Passagier 23" fühlte ich mich endlich mal geborgen - wobei das bei einem Thriller doch eher unpassend ausgedrückt ist - lasst es mich also besser mal abgeholt nennen. Vielleicht war seitdem doch schon zu viel Zeit vergangen, bis ich mich mit "Das Paket" beschäftigt habe, denn wir sind uns begegnet wie zwei Fremde die sich erst aneinander gewöhnen müssen. Es hat nun auch einige Anläufe gebraucht, bis ich mit der Geschichte in "Das Paket" recht warm geworden bin. Eigentlich könnte man auch schon sagen, dass es fast zu spät war und ich schon nahe dran war das Buch wieder zurück in sein Paket (wundervolle Idee einer Buchverpackung) zu stecken und nicht wieder aufzuschlagen. Ich habe dann erst mal beschlossen das Nachwort zu lesen, welches diesmal wieder ganz wundervoll geschrieben ist und die Geschichten der Leser aufgreift die den Autor die letzten 10 Jahre über begleitet haben. Danach war ich dann schon wieder mehr für Sebastian Fitzek eingenommen. Ich habe mich also doch wieder an die Handlung herangewagt und letztendlich hat es mir dann doch noch ganz gut gefallen, denn die Auflösung ist wieder sehr interessant und voller psychologischer Finessen. Was mich diesmal jedoch am Erzählstil gestört hat ist, dass die Handlung nicht an einem Stück erzählt wird. Die Hauptfigur Emma Stein befindet sich nach den Ereignissen in Therapie und zum Teil spielt die Geschichte daher während dieser Sitzung. Dazwischen wird der Erzählfluss jedoch unterbrochen, da zu Ereignissen zurückgekehrt wird die drei Wochen zurück liegen. Dies geschieht jedoch nicht in Form von Erinnerungen, sondern als losgelöste Kapitel, weshalb ich mich im Lesefluss unterbrochen fühlte. Normalerweise habe ich kein Problem mit Büchern die auf verschiedenen Zeitebenen spielen und lese diese sogar sehr gerne, doch hier gab es für mich keinen triftigen Grund dafür und ich hätte eine chronologische Abfolge der Ereignisse bevorzugt.
Insgesamt gesehen ist "Das Paket" wieder ein typischer Fitzek bei dem immer wieder versucht wird den Leser aufs Glatteis zu führen und bei dem die Psychologie der Figuren eine große Rolle spielt.


So habe ich bewertet:

Und hier kann man das Buch kaufen: Sebastian Fitzek: Das Paket

Weitere Infos zum Buch und zum Autor finden sich auf der Homepage des Droemer Knaur Verlages.

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