Montag, 29. Juli 2013

Kate Lord Brown: Das Haus der Tänzerin



Das Jahr 2001 hält viele Veränderungen für Emma Temple bereit und die wenigstens davon sind positiver Natur. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Verlust ihres Freundes beschließt Emma sich dem Erbe ihrer Mutter zu widmen und herauszufinden was es mit dem Haus in Valencia auf sich hat, das Liberty Temple erst im Jahr vor ihrem Tod gekauft hat. Hier fühlt Emma sich sofort heimisch und beschließt daher das Haus zu renovieren. Aber es scheint eine alte Verbindung zu ihrer Familie zu geben, von der sie bisher nichts wusste. Ihre Großmutter Freya lebte in der Villa del Valle während des Spanischen Bürgerkrieges, spricht aber bis heute nicht über ihre Verbindung zu Spanien. Emma sucht nach den Wurzeln ihrer Familie und weckt dabei Erinnerungen an die Schrecken des Krieges.

"Das Haus der Tänzerin" von Autorin Kate Lord Brown wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Zum einen in der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges ab 1936 mit wechselnden Perspektiven und zum anderen im Jahr 2001 aus der Sicht von Emma Temple die auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Familie und dem Vermächtnis ihrer Mutter ist.
Die Episoden aus dem Bürgerkrieg sind grandios! Hier zeigen vielschichtige Figuren ein bewegendes Bild vom Schicksal der Republikaner im Krieg und nach der Niederlage. Ich hatte zuvor noch keinen Roman gelesen, der sich so intensiv mit den Leidtragenden, Kriegsfotografen und Sanitätern vor Ort beschäftigt hat. Autorin Kate Lord Brown hat die Stimmung sehr gut eingefangen und es verstanden die unterschiedlichen Perspektiven zu einem stimmigen Gesamtbild zu verbinden.
Den zweiten Erzählstrang im Jahr 2001 fand ich nicht ganz so glücklich gewählt. Da war mir ein wenig zu viel unnötige Dramatik in der Geschichte, indem 9/11 miteinbezogen wurde. Auch einige andere Ereignisse wirkten überzogen und unnötig aufgebauscht, was das Buch aber eigentlich gar nicht nötig hatte. Hier wäre weniger mehr gewesen und eine bessere Ergänzung zu den dramatischen Ereignissen im Bürgerkrieg. Insgesamt gesehen kann "Das Haus der Tänzerin" aber mit Dynamik, bildhafter Sprache und interessanten Figuren überzeugen.
Empfehlen kann ich das Buch insbesondere an Leser, die Bücher aus unterschiedlichen Perspektiven und in mehreren Zeitsträngen mögen und sich für Spanien interessieren.
Als Bonus vom Verlag gibt es noch eine Kurzgeschichte unter dem Titel "Der Zauber ferner Tage" die als ebook erhältlich ist und die Vorgeschichte erzählt, wie Liberty Temple das Haus in Valencia kauft.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kate Lord Brown: Das Haus der Tänzerin

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.

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