Sonntag, 2. Dezember 2012

Sara Gruen: Das Affenhaus

Bewertung: *****

Isabel Duncan arbeitet in einem Forschungszentrum das sich mit dem kommunikativen Verhalten von Bonobos beschäftigt. Sam, Bonzi, Makena und die anderen Affen sind in der Lage sich durch Gebärdensprache mit Menschen zu unterhalten, ihre Bedürfnisse zu äußern und richtige Gespräche zu führen. Dies erfährt auch der Journalist John Thigpen, als er für seine Serie über Menschenaffen das Forschungszentrum besucht. Doch kurz darauf erschüttert eine Bombenexplosion das Gebäude. Isabel wird schwer verletzt, die Bonobos fliehen. Doch für Isabel sind die Affen wie ihre Familie und so ist ihre größte Sorge, was aus ihnen wird. John hat derweil mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, er sieht sich gezwungen einen neuen Job bei einem Boulevard Blatt in Los Angeles anzunehmen. Ausgerechnet dort erhält er die Chance an seine vorherigen Artikel anzuknüpfen und über die Bonobos zu berichten, die es inzwischen ebenfalls in einen ganz anderen Bereich verschlagen hat ...

Es ist schwierig über "Das Affenhaus" zu reden, ohne bereits zu viel vom Inhalt preiszugeben. Dieses Buch soll den Leser überraschen und da es nicht einen fulminanten Prolog zu bieten hat wie "Wasser für die Elefanten", geht dies nur über die Handlung selber. Das zuerst in Deutschland erschienene Buch der Autorin Sara Gruen ist es natürlich auch, dem sich "Das Affenhaus" zum Vergleich stellen muss. Inhaltlich haben wir hier zwei absolut verschiedene Bücher. Gemeinsam haben sie jedoch die sympathischen und gut ausgearbeiteten Figuren. "Wasser für die Elefanten" hat mich begeistert, "Das Affenhaus“ kann mich immerhin sehr überzeugen. Dazu tragen insbesondere die tierischen Hauptdarsteller bei. Hier ist es keine Elefantendame, sondern eine Bonobo-Familie. Ich verwende den Begriff Familie hier ganz bewusst, denn das ist es was Sara Gruen ganz deutlich herausgearbeitet hat. Auch Affen haben Gefühle, Bonobos können beleidigt werden, ängstlich sein und fürsorglich. Ihre Gespräche sind manchmal ehrlicher als es die Menschen untereinander wären und die Autorin sensibilisiert gleichzeitig für das Thema Tierversuche, artgerechte Haltung und verkannte Intelligenz bei Tieren. Dabei handelt es sich hier natürlich um einen Roman, auch wenn Sara Gruen einige Erfahrungen und Gespräche mit Bonobos selber erleben durfte.
Dass es sich hier eigentlich um einen Thriller handelt, war mir nach der Inhaltsangabe nicht klar. Nun, ich lese auch gerne Spannungsromane, von daher hat das für mich die Gesamtwertung nicht verändert. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte dieses "ich will nun wissen wie es endet" Gefühl. Einzig nicht so passend und doch ziemlich übertrieben fand ich die Ereignisse rund um John Thigpen und seine Recherche. Aber dazu sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Sehr gelungen finde ich das deutsche Buchcover, auch wenn es nicht erkennen lässt, dass es sich hier nicht nur um eine Zoogeschichte handelt.
Empfehlen kann ich "Das Affenhaus" an alle Leser die auch schon Sara Gruens erstes Buch und ihren Schreibstil mochten. Aber auch alle Einsteiger die kritische und gleichzeitig fesselnde Bücher mögen sind hier richtig.


Und hier kann man das Buch kaufen:  Sara Gruen: Das Affenhaus

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