Sonntag, 2. Dezember 2012

Deborah Harkness: Die Seelen der Nacht


Diana Bishop lebt ganz für ihre wissenschaftliche Recherche, die sie in die Oxford Bodleian Bibliothek führen. Inmitten dieser Bücher taucht ein merkwürdiges alchimistisches Manuskript auf, das Ashmole 782, das lange als verschollen galt und mit einem Bann belegt ist. Auf einmal wird die Bibliothek von allerlei merkwürdigen Kreaturen belagert, die Diana als Hexen, Dämonen und Vampire erkennt. Sie wollen das Buch und Diana ist der Schlüssel. Irgendetwas verbindet sie mit dem Ashmole 782 und sie kann die Magie um sich herum nicht weiter ignorieren. Doch eigentlich hatte sich Diana seit dem tragischen Tod ihrer Eltern geschworen, nie wieder etwas mit Magie zu tun zu haben und ein normales von Logik bestimmtes Leben zu führen.
Sie kennt ihre Kräfte nicht und ist nun recht hilflos gegenüber dieser Übermacht der Kreaturen um sie herum. Als Retter in der Not taucht schließlich der Vampir Matthew Clairmont auf, der seine ganz eigenen Interessen zu verfolgen scheint. Seine Gegenwart ist Diana unangenehm, doch er ist der einzige, der ihr hilft.


Endlich gibt es mal wieder ein Vampirbuch, bei dem die Zielgruppe nicht kreischende und schmachtende 14jährige sind. "Die Seelen der Nacht" bietet eine Protagonistin jenseits der Highschool und das finde ich wirklich angenehm. Auch handelt es sich hier nicht um ein hilfloses Frauchen, dass immer nur vom starken Mann gerettet werden muss. Es las sich für mich wie eine Art "Highland-Saga" (Diana Gabaldon) im Fantasy Genre. Der fantastische Anteil ist mit Hexen, Vampiren und Dämonen klar vorhanden, er dominiert aber nicht die Geschichte.
"Die Seelen der Nacht" ist daher deutlich mehr als nur ein Fantasy Roman. Es gibt einige spannende Szenen, aber auch Teile die schon mehr von einem historischen Roman haben und dazu noch ein Anteil zeitgenössische Geschichte. Der Vampirmythos wird eher wissenschaftlich gesehen und erklärt, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Die Erläuterungen zu den Unterschieden, aber auch Ursprüngen und verbindenden Elementen zwischen Vampiren, Hexen und Dämonen haben mich sehr interessiert. Dazu gibt es noch einiges zur Geschichte der Alchemie und historischen Ereignissen, die der "alte" Vampir Matthew Clairmont persönlich erlebt hat.
Ein kleiner Schwachpunkt waren für mich die Figuren, die zwar sehr sympathisch sind, aber auch ein klein wenig zu perfekt. Dies betrifft sowohl Diana, als auch Matthew, die natürlich nicht nur mit Intelligenz und Sportlichkeit, sondern auch noch Schönheit überzeugen können.
Besser gelungen sind da die Nebenfiguren, die sehr nette Eigenheiten haben und echte Charakter sind.
Für mich war "Die Seelen der Nacht" eine sehr gelungene Mischung aus Twilight für Erwachsene und der Highland-Saga von Diana Gabaldon. Wer diese Bücher mag, der wird sicher auch hieran Gefallen finden.
Allerdings handelt es sich auch hier wieder um eine geplante Trilogie, die ihre Fortsetzung auf englisch im Frühjahr 2012 finden soll. "Die Seelen der Nacht" endet jedoch für mich mit einem logischen Zwischenabschluss, so dass zumindest kein fieser Cliffhänger die Wartezeit vermiest. 


So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen:  Deborah Harkness: Die Seelen der Nacht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen