Montag, 3. Dezember 2012

Corina Bomann: Die Schmetterlingsinsel

Bewertung: *****

Drei Namen - eine Insel.
Eine Großtante ist die einzige noch lebende Verwandte von Diana Wagenbach. Als sie Nachricht aus England erhält, dass ihre Tante Emmely mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht wurde, macht sich Diana direkt auf den Weg zu ihr. Mit ihren letzten Worten bittet ihre Tante sie, ein Familiengeheimnis aufzuklären, das erst gelöst werden soll "wenn nur noch eine aus der Familie übrig ist". Ein Brief aus dem Jahr 1888 den Emmelys Vorfahrin Victoria an ihre Schwester Grace (eine Vorfahrin von Diana) geschrieben hat, soll der Schlüssel sein.
In zwei Zeitsträngen wird hier die Geschichte der Familie Tremayne erzählt. Die Berliner Anwältin Diana ist die letzte lebende Nachkommin dieser Familie und so obliegt es ihr, das Familiengeheimnis aufzudecken. Nach und nach entdeckt Diana Hinweise, was zum Bruch der Familie und der Enterbung ihrer Vorfahrin Grace geführt hat. Doch um wirklich Klarheit zu erlangen, reicht es nicht in England nachzuforschen, die Spur führt zurück in die Jugendzeit von Grace und ihrer Schwester Victoria.

Ich liebe Bücher, die über mehrere Generationen hinweg erzählt werden. Auf zwei Zeitebenen erfährt der Leser hier nach und nach vom Familiengeheimnis der Tremaynes und begleitet Diana bei ihrer Suche die sie auf die Schmetterlingsinsel Sri Lanka führt. Große Überraschungen darf man hier jedoch nicht erwarten, denn worin das Geheimnis besteht war mir schon recht früh klar. Doch Corina Bomann versteht es auch hier wieder wunderbar zu erzählen. Die Autorin ist mir bereits durch ihre historischen Romane bekannt und mit "Die Schmetterlingsinsel" legt sie nun einen Roman vor, der zwar britische Kolonisationsgeschichte und den Bürgerkrieg in Sri Lanka aufgreift, aber nicht zum Hauptthema macht. Im Mittelpunkt stehen ganz klar die Romanfiguren und die Familiengeschichte. Viel Tiefgang darf hier nicht erwartet werden, gut unterhalten fühlte ich mich jedoch die ganze Zeit über. Ein wenig wird die Spannung künstlich aufgebauscht, indem Diana nicht alle Spuren sofort verfolgt. Dies ist wohl eher dem Erzählstrang gewidmet, als einem Bezug zur Realität. Vergleichbar ist "Die Schmetterlingsinsel" mit den Büchern der deutschen Autorin Corinna Kastner, der Erzählstil erinnert jedoch auch an Kate Morton oder Katherine Webb.
Wer Bücher dieser Autoren mag, dem kann ich auch Corina Bomanns Buch empfehlen.
Besonders hervorzuheben ist hier noch die schöne Ausstattung des Buchs. Der Seitenschnitt ist mit Frangipani-Blüten (die Nationalblume Sri Lankas) und Schmetterlingen bedruckt. Eine echte Buchverschönerung, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe.

Und hier kann man das Buch kaufen: Corina Bomann: Die Schmetterlingsinsel

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