Samstag, 3. Mai 2014

Kai Meyer: Phantasmen

Es geschah von einem Tag auf den anderen, dass plötzlich die Geister der verstorbenen am Ort ihres Todes auftauchten. Erst waren es wenige, doch jeden Tag tauchen mehr Geister der Verstorbenen aus der Vergangenheit auf, zusätzlich zu den neuen Toten. Sie bewegen sich nicht, sie kommunizieren nicht, doch sie leuchten von innen heraus und tauchen die Welt in ein immerwährendes helles Licht. Rain und Emma haben ihre Eltern von einigen Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Spanien verloren. Als sich nun der Tag nähert, an dem auch ihre Geister aus der Vergangenheit auftauchen werden, beschließen sie zur Absturzstelle zu fahren und ein letztes Mal Abschied zu nehmen. Doch diesmal ist etwas anders bei den Geistern, sie werden zur tödlichen Gefahr ...

Ich habe "Phantasmen" von Autor Kai Meyer als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Maria Koschny, deren Stimme ausgezeichnet zur Hauptfigur Rain passt. Sie hat eine sehr angenehme Stimme und versteht es gut Dramatik zu erzeugen und dabei nicht zu sehr in der Lautstärke zu variieren.
Es ist eine apokalyptische Geschichte die Kai Meyer hier seinen Lesern vorsetzt. Am Anfang des Romans hatte ich noch den Eindruck hier mehr eine Fantasygeschichte zu hören, da die Geistererscheinungen zwar unheimlich sind, aber keine Bedrohung darstellen. Dies wandelt sich jedoch sehr schnell, als die sogenannten "Smile-Waves" beginnen und es mit jedem Mal mehr Todesfälle gibt. Für die Menschheit geht es nun um überleben und die Frage, ob es irgendwann überhaupt noch Menschen geben wird, wenn niemand die Geister stoppen kann. Für die Hauptfiguren Rain, Emma und Tyler geht es daher auch darum, das Geheimnis zu lüften und zu ergründen was die Ursache für die Geistererscheinungen und ihre nun tödlichen Angriffe ist. In Ansätzen ist "Phantasmen" daher auch ein Thriller und Abenteuerroman. Die Spannung wird dadurch gehalten, dass auch der Leser/Hörer nicht weiß, in welche Richtung sich der Roman entwickelt und wie hier die Zusammenhänge sind.
Die Hauptfiguren haben mir dabei sehr gut gefallen und sie ergänzen sich perfekt in ihrer Andersartigkeit. Ich hatte jedoch ein wenig Probleme sie mir optisch vorzustellen (Rain soll z.B. rote Dreadlocks haben) und musste mir ihr Aussehen immer wieder in Erinnerung rufen.
Die Grundidee und die gute Umsetzung ohne Längen konnte mich insgesamt überzeugen, auch wenn ich an manchen Stellen so meine Probleme mit der Glaubhaftigkeit der Geschichte hatte.
Empfehlen kann ich "Phantasmen" daher an alle Leser/Hörer, die apokalyptische Geschichten mit einem Einschlag in Richtung Fantasy und Thriller mögen.

So habe ich bewertet:

 
Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Kai Meyer: Phantasmen 

Weitere Informationen zum Hörbuch und zum Autor gibt es auf der Homepage von Silberfisch/Hörbuch Hamburg.

1 Kommentar:

  1. Interessante Rezension. Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Meinungen zu einem Buch sein können. Ich fand Phantasmen jetzt nicht schlecht, die Idee hat durchaus Potential, aber leider auch nicht durchgehend überzeugend. Die Idee mit den Geistern wurde nicht weiter entwickelt. Vielmehr wurden sie im Laufe der Handlung nur unangenehme Hürden, die man schnell überwinden musste, ums ans Ziel zu gelangen. Wie bei einer Ampel: Lächeln = rot, Nicht lächeln = grün. Bei den Charakteren war auch kaum eine Entwicklung festzustellen. Dein Gänsehautgefühl hatte ich am Anfang einmal, nämlich beim ersten Lächeln. Dannach war irgendwie die Spannung raus. Ich denke, Kai Meyer hätte weitaus mehr aus der Idee rausholen können. Daher war Phantasmen für mich gerade mal Durchschnitt.
    In meinem Blog findet man dazu auch eine Rezi.
    Ich denke, ich werde hier öfter vorbei schauen. Allein schon wegen den Leckereien. :)

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