Freitag, 14. Februar 2014

Susanne Goga: Der verbotene Fluss

Charlotte Pauly tritt eine neue Stelle als Gouvernante in der Nähe von London an und verlässt dafür ihre Heimat Deutschland. Im Haus eines Abgeordneten wird sie sich nun um seine 8jährige Tochter Emily kümmern, deren Mutter vor einigen Monaten unter tragischen Umständen verstorben ist. Ihr neuer Arbeitgeber hat Charlotte schon vorab darüber informiert, dass von ihm nicht gewünscht ist, dass das Thema auf seine verstorbene Frau gebracht wird und auch das Personal angewiesen ist Stillschweigen zu wahren. Zunächst beugt sich Charlotte diesen Anordnungen, doch schon nach einiger Zeit stellt sie fest, dass dieser Todesfall wie ein Damoklesschwert über dem Haus schwebt und die Tochter schwer belastet. Sie beschließt daraufhin eigene Nachforschungen zu betreiben und sieht sich plötzlich mit Situationen konfrontiert, die undenkbar schienen.

"Der verbotene Fluss" von Autorin Susanne Goga hat mir sehr gut gefallen.
Ich lese generell sehr gerne Romane, die im Victorianischen England spielen und mag es, wenn Bücher mysteriös sind und sich rund um ein Geheimnis drehen. Wie auch die Autorin im Nachwort erwähnt, sind einige Verbindungen zu „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë erkennbar. Die Atmosphäre ist ähnlich düster und beklemmend und die Position als Gouvernante nicht einfach zwischen Herrschaft und Dienstboten. In "Der verbotene Fluss" spielen jedoch auch übernatürliche Phänomene eine Rolle und tragen zur Spannung bei. Mit Thomas Ashford hat Charlotte Pauly einen intelligenten Partner an ihrer Seite, der einige interessante Episoden prägt und auch ein wenig Humor mit in die Geschichte bringt. Die Beschreibungen der Epoche wirkten auf mich durchgängig sehr lebendig und bildhaft und auch Leser die keine Vorkenntnisse zum Victorianischen Zeitalter haben, werden sich leicht zurechtfinden können.
England befindet sich im Aufbruch zur Moderne und das merkt man auch den Figuren an, die sehr viel freier agieren können, als dies noch zuvor denkbar war. Auch wenn man hier einen historischen Roman vorliegen hat, wirkt das Setting daher sehr modern.
Zwar war die Handlung für mich nicht durchgängig spannend und ab einem gewissen Punkt auch recht vorhersehbar, doch Susanne Gogas Schreibstil hat mich sehr fasziniert.
Neben ihren Beschreibungen ist es insbesondere die Verflechtung mit Literatur und Kultur der Zeit, die mich beeindruckt hat.
Ich kann "Der verbotene Fluss" daher an alle Leser empfehlen, die mysteriöse Romane mögen und sich für die Epoche interessieren.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Susanne Goga: Der verbotene Fluss 

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Diana Verlages.


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