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Mittwoch, 4. November 2015

Jennifer Estep: Black Blade - Das eisige Feuer der Magie

Die 17jährige Lila Merriweather lebt in der Stadt, die als magischster Ort in Amerika bezeichnet wird. Doch das sie selber über magische Fähigkeiten verfügt, versucht sie zu verbergen wann auch immer es geht. Nicht besonders hilfreich ist dabei, dass sie ihren Lebensunterhalt mit Diebstählen und Einbrüchen verdient und sich ansonsten als langweilige Highschool Schülerin ausgibt. Ihre Nächte verbringt Lila versteckt im Keller einer Bibliothek, denn nach dem Tod ihrer Mutter waren ihre Erfahrungen mit der Jugendfürsorge alles andere als gut.
Als Lila jedoch Zeugin eines Überfalls wird, entschließt sie sich einzugreifen und so wird sowohl ihre Identität, als auch ein Teil ihrer Fähigkeiten einer der mächtigsten Magierfamilien bekannt …

Ich hatte zwar schon von den Büchern von Autorin Jennifer Estep gehört, aber bisher noch keines davon gelesen. Das hat sich nun mit "Black Blade - Das eisige Feuer der Magie" geändert. "Black Blade" (= schwarze Klinge) ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin und spielt in einer Welt in der Magie allgegenwärtig ist. Auf Englisch erscheint im Oktober 2015 bereits der zweite Band und der dritte ist für 2016 angekündigt. Ich hoffe, dass auch die deutschen Leser nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten müssen, denn ich bin nun schon richtig gespannt, wie es für Lila weitergeht.
Kurz gesagt: Mir hat das Buch richtig gut gefallen.
Lila ist eine tolle Hauptfigur, die schon viel durchgemacht hat, aber sich nicht unterkriegen lässt. Natürlich ist sie ziemlich makellos, sieht gut aus, hat tolle Fähigkeiten und kann sich in jeder Situation behaupten. Aber da man auch sehr viel über ihre Gefühle und Gedanken erfährt, kam sie mir nicht als Über-Mensch vor und wirkte daher auch nicht unsympathisch auf mich.
Der männliche Gegenpart in der Geschichte ist Devon Sinclair, der sehr gut dazu geeignet ist angeschmachtet zu werden und auf mich ebenfalls sehr sympathisch wirkte. Da die Handlung aus der Perspektive von Lila erzählt ist, weiß man als Leser natürlich viel mehr über sie, als über die anderen Figuren. Doch ich bin mir sicher, dass im weiteren Verlauf der Buchreihe noch das eine oder andere Geheimnis aufgedeckt wird und vielleicht ergeben sich auch noch einige romantische Momente, wobei dies hier nicht im Vordergrund zu stehen scheint.
Es gibt auch einige interessante Nebenfiguren, wobei hier oft die Übergänge zwischen Freund und Feind zu verschwimmen scheinen. Es ist für mich daher noch nicht offensichtlich, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird und wer am Ende auf welcher Seite stehen wird.
Schade fand ich, dass das Buch gerade dann schon endete, als ich gerade richtig schön in der Handlung angekommen war und das Gefühl hatte die Figuren zu kennen. Da hätten ruhig noch 100 Seiten mehr kommen können.
Da ich keines der anderen Bücher von Jennifer Estep gelesen habe, kann ich auch keine Vergleiche anstellen und eine Aussage darüber treffen, ob sie sich hier nun weiter entwickelt hat, oder Parallelen zu anderen Büchern zu erkennen sind.
Aber für sich gesehen kann mich "Black Blade - Das eisige Feuer der Magie" auf jeden Fall überzeugen und ich freue mich nun schon auf die Fortsetzung.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Jennifer Estep: Black Blade - Das eisige Feuer der Magie

Weitere Infos zum Buch und zur Autorin findet ihr auf der Homepage des Piper Verlages.

Sonntag, 26. Juli 2015

Lucy Hounsom: Die Legenden von Mond und Sonne - Naris

Inhaltsangabe des Verlages:
Bei der Zeremonie zum Eintritt in die Gesellschaft der Erwachsenen geschieht etwas Unvorstellbares: Ein heiliges Artefakt zerbricht unter der Berührung der jungen Kyndra. Kurz darauf verwüstet ein Sturm ihr Dorf und die Bewohner geben dem Mädchen die Schuld an all dem Unglück. Die Situation droht zu eskalieren – bis zwei Fremde auftauchen und Kyndra mit Kräften, die seit Jahrhunderten nicht mehr gewirkt worden waren, in Sicherheit bringen. Gemeinsam fliehen sie zu der versunkenen Festung Naris, doch hier erwarten sie Intrigen, Fanatiker und Rebellen. In den unterirdischen Hallen findet Kyndra aber auch ihr wahres Ziel, und sie muss Verrat und Wahnsinn bekämpfen, um sich letztlich ihrem Schicksal zu stellen. 

Leider hat mich "Die Legenden von Mond und Sonne: Naris" von Autorin Lucy Hounson nicht so überzeugen können wie ich es nach der Inhaltsbeschreibung gehofft hatte. Ich hatte mal wieder richtig Lust auf klassische Fantasy und auch die Grundidee der Wirker mit den Kräften von Mond oder Sonne konnte mich überzeugen.
Zu Anfang fühlte ich mich in der Welt von Hauptfigur Kyndra sehr wohl.
Die Beschreibungen erinnerten mich ein wenig an die Welt von Eragon, die Figuren hätten auch aus einem Buch von Trudi Canavan stammen können und die Fantasyelemente haben mir gut gefallen.
Kyndra begiebt sich auf eine Reise und auch dieser Teil hat mir gut gefallen, ebenso wie ihre Reisebegleiter.
Doch auf ca. der Hälfte es Buches trifft Kyndra am vorläufigen Ziel ihrer Reise ein und ab da wurde die Geschichte für ich immer uninteressanter. Vielleicht lag es an der Vielzahl neuer Figuren die ab diesem Moment hinzu kamen, vielleicht an den wechselnen Erzählperspektiven, vielleicht auch an den wiederholten Prüfungen denen Kyndra ausgesetzt wurde und dem offensichtlichem das mir als Leser schon lange klar war, aber anscheinend keine der Figuren durchblickte.
Insgesamt gesehen konnte mich das Buch in der zweiten Hälfte einfach nicht mehr fesseln, ich begann quer zu lesen und brauchte trotzdem für diese Hälfte mehr als doppelt so lange wie für den ersten Teil.
Ich habe ganz sicher schon schlechtere Bücher gelesen, aber ich habe leider keinerlei Verlangen auch die spätere Fortsetzung zu lesen und das führt dann dazu, dass mein Gesamturteil eher durchwachsen ausfällt.


So habe ich bewertet:

 
Und hier kann man das Buch kaufen: Lucy Hounsom: Die Legenen von Mond und Sonne - Naris

Dienstag, 27. Januar 2015

Kate Lord Brown: Das Sonntagsmädchen

Inhaltsangabe des Verlages:
Immer sonntags öffnet die herrschaftliche Villa in Marseille ihre schmiedeeisernen Tore und wird zum Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, die aus allen Ecken des Landes herbeiströmen. Auch der junge Maler Gabriel Lambert macht sich auf den Weg nach Südfrankreich. Doch es ist das Nachbarhaus, das ihn schon bald in seinen Bann zieht. Denn dort wohnt ein Mädchen, dessen Schönheit ihn vom ersten Augenblick an fesselt. Ein Mädchen, für das er alles zu tun bereit ist - koste es, was es wolle ...

Ich habe mich mit "Das Sonntagsmädchen" von Autorin Kate Lord Brown sehr schwer getan und mich schließlich gezwungen es zu Ende zu lesen indem ich es mit in den Urlaub genommen habe. Gerade weil mir "Das Haus der Tänzerin" der Autorin so gut gefallen hat, hat es mich noch mehr geärgert, dass mir der Einstieg in das Buch so schwer gefallen ist.
Zum Glück hat sich die zweite Buchhälfte als deutlich interessanter erwiesen, so dass ich zumindest sagen kann, dass es keine vertane Zeit war dieses Buch zu lesen. Aber so richtig begeistern konnte mich das Buch dennoch nicht.
Erzählt wird hier in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart gibt es die junge Journalistin Sophie, die ein Interview mit dem berühmten Maler Gabriel Lambert führen möchte und einen persönlichen Bezug zu ihm hat, da er ihre ebenfalls malende Tante in jungen Jahren kannte. Während des Gespräches mit Sophie erinnert sich Gabriel dann immer wieder an Episoden in den Jahren 1940/41 zurück, als er in Paris lebte und in einer Gemeinschaft Zuflucht gefunden hatte, die verfolgten Künstlern die Flucht aus Europa ermöglichte.
Diese Sprünge in der Perspektive erfolgen sehr abrupt und ich denke das ist es auch, was mir den Einstieg in die Geschichte erschwert hat. Wäre es so, dass Gabriel die Geschichte auch tatsächlich Sophie erzählen würde, dann wäre es sicherlich flüssiger zu lesen gewesen, doch es ist vielmehr so, dass er in Gedanken in das abschweift, was er ihr nicht erzählen will – also so eine Art "wie es wirklich war". Inhaltlich muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass dieses Buch während der NS Zeit spielt und dies daher auch eine große Rolle einnimmt. Die Liebesgeschichte selber und viele andere Kleinigkeiten die das Ganze für mich erst interessant machen, kommen erst sehr spät in Fahrt und das versöhnt zwar im Rückblick ein wenig, aber eben nicht vollständig.
Insgesamt gesehen kann ich "Das Sonntagsmädchen" daher nicht uneingeschränkt empfehlen, aber dennoch an alle die besonders diese Epoche und die Situation von Künstlern zur NS Zeit interessiert.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kate Lord Brown: Das Sonntagsmädchen

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Piper Verlages.

Samstag, 1. November 2014

John Boyne: Haus der Geister

Eliza Caine ist nach dem Tod ihrer Eltern mittellos und gezwungen eine Anstellung als Gouvernante anzunehmen. Sie reist dazu nach Norfolk um dort die Verantwortung für Isabella und Eustace zu übernehmen. Doch die Ungereimtheiten beginnen schon bei Elizas Ankunft, denn es scheint keinen Erwachsenen zu geben, der sich um die Kinder kümmert. Elizas Vorgängerin hat das Haus überstürzt verlassen und lediglich ein Anwalt ordnet die finanziellen Angelegenheiten. Was hat es mit dem Haus und den Kindern auf sich, dass es anscheinend niemand längere Zeit dort aushält?

Ich habe schon einige tolle Bücher von Autor John Boyne gelesen, die mich auch nachhaltig beeindruckt haben und in Erinnerung geblieben sind. "Haus der Geister" gehört leider nicht dazu.
Das Setting eines Herrenhauses im 19 Jahrhundert, gelegen bei einer englischen Kleinstadt und mit mysteriösen Ereignissen ist eigentlich genau mein Fall. Es hätte Jane Eyre mit noch etwas mehr Gruselfaktor werden können, aber geworden ist eher eine Schilderung von Ereignissen, die eigentlich auch recht vorhersehbar waren. Die Figur der Eliza hat mir ganz gut gefallen und das rettet "Haus der Geister" auch noch auf eine recht passable Bewertung. Alle anderen Figuren wirken ziemlich farblos, sind mehr Statisten als Handlungsträger und sind mir daher auch nicht in Erinnerung geblieben. Rückblickend betrachtet fand ich "Jane Eyre" gruseliger als "Haus der Geister" weil dort einfach die richtige Stimmung herrschte, zwischen den alten Gemäuern waberte und kleine Ereignisse geheimnisvoll wirkten. Eliza wirkt viel zu aufgeklärt um wirklich gruselige Stimmung aufkommen zu lassen und auch die Sprache war für meinen Geschmack ein wenig zu modern um wirklich ins England des 19. Jahrhundert zu passen. Ich habe lange Zeit noch auf eine unerwartete Wendung gewartet, die es noch schafft die Geschichte rumzureißen und mich in Erstaunen zu versetzten – wie es Autor John Boyne auch in vielen seiner anderen Bücher erreicht hat. Doch leider ging die Handlung genauso geradlinig weiter wie sie begonnen hat und so blieb mir am Ende nur das Fazit, dass die Geschichte zwar nicht uninteressant ist, aber auch ohne Höhepunkte oder Überraschungen.
Empfehlen kann ich "Haus der Geister" daher nicht an Leser, die wirklich auf der Suche nach einer gruseligen Geschichte sind. Für ein Taschenbuch finde ich den Preis auch erstaunlich hoch.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: John Boyne: Haus der Geister

Weitere Informationen zu Buch und Autorin gibt es auf der Homepage des Piper Verlages.

Dienstag, 25. März 2014

Melissa Marr: Arrivals - Fürchte die Unsterblichkeit



Die Wastelands sind ein barbarischer Ort. Bevölkert von unheimlichen Wesen haben sich hier vor 26 Jahren als erstes die Geschwister Jack und Kitty wiedergefunden, die aus ihrer ursprünglichen Welt im Wilden Westen gerissen wurden und dort aufgewacht sind. Seitdem sind immer wieder neue Menschen im Wasteland aufgetaucht, die aus immer späteren Epochen stammen. Aber eines ist Ihnen gemeinsam: Es gibt keinen Weg zurück nach Hause. Sie sind gefangen in einer Ihnen unbekannten Welt und die meiste Zeit ist es Ihnen unmöglich zu sterben. Doch wenn der Tod doch unwiederbringlich eintrifft, dann erscheint unmittelbar darauf ein neuer Mensch in den Wastelands. So geschieht es auch mit der jungen Chloe, die in Washington eine Bar betritt und sich im nächsten Moment in den Wastelands wieder findet.

"Arrivals - Fürchte die Unsterblichkeit" von Melissa Marr ist das zweite Buch der Autorin das sich an erwachsene Leser richtet.
Leider muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht "abgeholt" hat. Ich habe sehr lange gebraucht um überhaupt in das Buch hineinzukommen und mich in dieser neuen Welt einigermaßen zurechtzufinden. Die Idee an sich ist nicht schlecht und war mir in dieser Art auch noch nicht bekannt. Doch die Umsetzung war für mich zu schwerfällig, da die Geschichte einfach zu lange braucht um richtig in Fahrt zu kommen. Die Figuren für sich gesehen sind interessant, aber auch hier dauerte es mir zu lange, bis ich das interessante an ihnen entdecken konnte. Inhaltlich vermischt die Autorin hier mehrere Genre wie Fantasy, Abenteuerroman, Liebesroman und auch Anteile eines Western. Ob man das mag ist sicherlich Geschmackssache, für mich persönlich war das einfach nicht stimmig. Besonders die plötzlich auftauchenden Vampire haben für mich überhaupt nicht in die Gesamtkonstruktion gepasst und nur genervt, statt einen interessanten neuen Aspekt einzubringen. Was die Emotionen, Beziehungen und Liebesgeschichten in diesem Roman betrifft, so empfand ich dies nicht immer glaubhaft und auch schwer nachzuvollziehen, wie es zu diesen Entwicklungen kam.
Zum Ende hin merkt man das leider, dass "Arrival - Fürchte die Unsterblichkeit" wohl als Auftakt einer Reihe geplant ist, denn es bleiben noch viele Fragen offen. Auch wenn es durchaus einiges gab, das mich hier interessiert hat, bin ich mir noch unschlüssig, ob ich eine Fortsetzung wirklich lesen will.
Empfehlen kann ich "Arrivals - Fürchte die Unsterblichkeit" an Leser, die diesen speziellen Genre-Mix mögen.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Melissa Marr: Arrivals - Fürchte die Unsterblichkeit

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Hompage des Piper Verlages.

Samstag, 2. November 2013

Rachel DeWoskin: Kleine Frau, was nun?

Judy Lohden ist 16 Jahre alt und beschließt in ihrem Junior Jahr ihr Leben zu ändern, indem sie auf die Darcy Arts, eine Highschool für darstellende Künste, wechselt. Aber Judy hat nicht nur eine große Stimme, sondern dazu einen ungewöhnlich kleinen Körper, denn sie ist nur 1,15 m groß.
In Rückblicken erzählt Judy nun, wie es kommt, dass sie statt in der Schule und bei ihrer Familie in einem heruntergekommenen Motelzimmer sitzt und glaubt ihr Leben wäre vorbei und sie könnte sich niemals wieder in die Öffentlichkeit wagen. Ob das Ganze etwas mit ihrer Schwärmerei für den Schulstar Kyle zu tun hat?

"Kleine Frau, was nun?" von Autorin Rachel DeWoskin wird beworben als "beißend komischer Roman". Ich frage mich jedoch ernsthaft was für einen merkwürdigen Humor man haben muss um dieses Buch hier beißend komisch zu finden.
Es ist eine tragische Geschichte, die für mich auch nicht dadurch komischer wird, dass die Hauptfigur kleinwüchsig ist.
Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich mir nach der Inhaltsbeschreibung das Buch auch niemals gekauft hätte. Aber da ich es nun mal geschenkt bekommen habe, wollte es nun auch gelesen werden. Ich werde einfach den Verdacht nicht los, dass die Kleinwüchsigkeit von Judy tatsächlich nur hier eingebaut wurde, um für Komik zu sorgen, denn zur Handlung trägt dies nur wenig bei. Die Geschichte wäre genauso tragisch, wenn es sich bei Judy um ein Mädchen durchschnittlicher Körpergröße handeln würde.
"Kleine Frau, was nun?" könnte eine interessante Geschichte über das Erwachsenwerden sein, wenn man denn den Eindruck hätte, dass die Hauptfigur auch mit der Handlung wächst und eine Entwicklung zu beobachten ist. Aber stattdessen wird hier nur die Meinung vertreten, dass Gehirne von unter 20jährigen gar nichts dafür könnten, dass sie alles so wirr wahrnehmen.
Judy hat mir leider als Hauptfigur nicht gefallen. Einerseits will sie wie eine Große behandelt werden, nicht angestarrt werden und gleichberechtigt sein. Andererseits jedoch baut sie auf die Diskrepanz zwischen ihrer Erscheinung und großen Stimme und dass sie automatisch bevorzugt wird, weil sie ja so benachteiligt ist. Sie ist darauf bedacht coole Freunde zu finden und lässt ihre nicht so coolen Freunde gerne mal zu Gunsten von anderen zurückstehen. Das führte dazu das sie mir nicht ganz so sympathisch war und ich eher ihre Familie und Freunde bewundert habe, weil sie immer zu ihr stehen.
Insgesamt gesehen fand ich "Kleine Frau, was nun?" wenig lehrreich und eher langweilig. Zum Thema Erwachsenwerden gibt es auch wirklich bessere Bücher, so dass ich mir auch nicht richtig vorstellen kann, wem ich dieses Buch empfehlen soll, auch wenn ich es nicht schlecht geschrieben fand. Für jüngere Leser halte ich es auch noch nicht so geeignet.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Rachel DeWoskin: Kleine Frau, was nun?

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.

Montag, 9. September 2013

Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Marcus Goldman war für kurze Zeit der neue Stern am amerikanischen Literaturhimmel, doch nun wächst der Druck auf ihn ein zweites Buch zu veröffentlichen. Der Abgabetermin beim Verlag rückt immer näher, aber Marcus bringt keine vernünftige Zeile mehr zustande. Er sucht Rat bei seinem ehemaligen Literaturprofessor und Bestsellerautor Harry Quebert, der ihn einlädt zu ihm in sein Haus nach Aurora zu kommen. Schon lange verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft und Aurora ist auch der Ort an dem Quebert einst seinen Erfolgsroman schrieb. Kurz nachdem Marcus wieder nach New York zurück gekehrt ist, erfährt er, dass Harry verhaftet wurde, nachdem in seinem Garten der Leichnam eines jungen Mädchens gefunden wurde, das vor 33 Jahren in Aurora verschwunden ist - im Sommer als Quebert "Der Ursprung des Übels" schrieb. Harry Quebert bestreitet den Mord, gibt aber zu eine Liebesaffaire mit dem 15jährigen Mädchen gehabt zu haben - ein Skandal der breite Wellen in der Literaturwelt schlägt. Marcus kann nicht glauben, dass sein Freund und Mentor ein Mörder ist und er beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und die Wahrheit über den Fall Harry Quebert in Erfahrung zu bringen ...

"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert"  von Autor Joël Dicker ist ein echt schwerer Brocken und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich mag dicke Bücher sehr und unter 400 Seiten fehlt mir fast immer was. Aber ein knapp 1 kg schwerer Schmöker ist schon echt anstrengend und eigentlich nur auf dem Sofa zu bewältigen. Das hat leider auch Einfluss auf meine Lust genommen in diesem Buch weiter zu lesen und ich hätte mir eine leichtere Variante gewünscht - durch dünneres Papier, oder eine andere Bindung oder was auch immer da möglich ist.
Inhaltlich fand ich die Geschichte rund um die Autoren Harry Quebert und Marcus Goldman jedoch sehr interessant. Am Anfang empfand ich den Roman noch eher als philosophisch, später wurde er dann zum Krimi und die Spannung stieg. Autor Joël Dicker hat es gut verstanden seine Leser auf den falschen Weg zu führen und immer wieder neue Wendungen zu präsentieren. Was bei anderen Romanen oft unglaubwürdig auf mich wirkte hat hier ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die beiden Hauptfiguren haben mir sehr gut gefallen, denn besonders in ihren gemeinsamen Szenen können sie überzeugen.
Der Aufbau des Buches und die "Buch-im-Buch" Geschichte hat mir gefallen, auch wenn dadurch ein sehr belehrender Ton herrscht und die Handlung schon etwas sehr aufgebauscht wird. Ein wenig unglaubwürdig fand ich jedoch Marcus Ermittlungen und das er die Polizei zu allen Vernehmungen etc. begleiten darf.
Zudem hatte das Buch durchaus seine Längen für mich und das insbesondere im Mittelteil. Zu einem positiven Gesamtergebnis komme ich daher nur, da mich das letzte Viertel absolut überzeugen konnte und mich der Autor hier ziemlich überrascht hat. Ich rate daher jedem der vielleicht vorher mit dem Buch hadert es doch zu Ende zu lesen.
Empfehlen kann ich "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" an alle Leser komplexer Romane, die nicht vor Spannung überquellen müssen, aber mit schöner Sprache überzeugen können. Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch die Leser von Carlos Ruiz Zafón mit diesem Roman anfreunden können.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Weitere Informationen zu Buch und Autor finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.

Montag, 26. August 2013

Katrin Tempel: Holunderliebe

Geschichtsstudentin Lena stößt bei ihren Recherchen für eine Hausarbeit auf ein altes Buch und beschließt es unerlaubt aus der Bibliothek über das Wochenende auszuleihen. Doch versehentlich beschädigt sie das Buch und schickt es daher zu einer Bekannten ihrer Familie zur Restauration. Diese entdeckt, dass sich der Bucheinband aus einem viel älteren Werk zusammensetzt und Lena reist dem Buch hinterher um es genauer in Augenschein zu nehmen. Die Analyse zeigt ein altes Gedicht über den Hortulus des Mönch Walahfrid und Lena beschließt sich auf die Insel Reichenau im Bodensee zu begeben, um mehr über den Verfasser und seinen geheimnisvollen Kräutergarten in Erfahrung zu bringen.

"Holunderliebe" von Autorin Katrin Tempel hat mir zu 50 % sehr gut gefallen und mich zu 50 % enttäuscht. Ich fand es toll, dass es hier historische Abschnitte gab, die auch etwas länger am Stück (ca. 100 Seiten) erzählt wurden. Die Geschichte von Thegan und dem Mönch Walahfrid ist sehr interessant und ergibt einen sehr guten Einblick in das Leben auf der Insel Reichenau im 9. Jahrhundert. Die Geschichte von Lena in der heutigen Zeit fand ich leider sehr unglaubwürdig und die Verbindung zum historischen Buchteil ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Zwar werden hier auch einige Geheimnisse aufgedeckt und dadurch Spannung erzeugt, doch insgesamt gesehen wirkten die hier beteiligten Figuren zu klischeehaft für mich. Auch echte Sympathieträger haben mir im Gegenwartsteil gefehlt, denn fast jede der Figuren zeigt zeitweise ein Verhalten, das mir nicht so gut gefallen hat.
Umso besser ist jedoch der Teil in der Vergangenheit gelungen, in dem die Figuren sowohl realistisch, als auch lebendig wirkten. Auch die Informationen aus dem Bereich Medizin und Kräuterkunde fand ich sehr interessant.
Im Vergleich zu einigen anderen Büchern die ich in der letzten Zeit gelesen habe, kann aber der zweite Zeitstrang nicht überzeugen und hier fehlt mir neben den überzeugenden Figuren insbesondere eine Erklärung für Lenas "Visionen" oder wie auch immer man das nennen mag.
Empfehlen kann ich "Holunderliebe" aber dennoch an Leser die sich für Kräuterkunde und das Leben im 9. Jahrhundert interessieren.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Katrin Tempel: Holunderliebe

Montag, 29. Juli 2013

Kate Lord Brown: Das Haus der Tänzerin



Das Jahr 2001 hält viele Veränderungen für Emma Temple bereit und die wenigstens davon sind positiver Natur. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Verlust ihres Freundes beschließt Emma sich dem Erbe ihrer Mutter zu widmen und herauszufinden was es mit dem Haus in Valencia auf sich hat, das Liberty Temple erst im Jahr vor ihrem Tod gekauft hat. Hier fühlt Emma sich sofort heimisch und beschließt daher das Haus zu renovieren. Aber es scheint eine alte Verbindung zu ihrer Familie zu geben, von der sie bisher nichts wusste. Ihre Großmutter Freya lebte in der Villa del Valle während des Spanischen Bürgerkrieges, spricht aber bis heute nicht über ihre Verbindung zu Spanien. Emma sucht nach den Wurzeln ihrer Familie und weckt dabei Erinnerungen an die Schrecken des Krieges.

"Das Haus der Tänzerin" von Autorin Kate Lord Brown wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Zum einen in der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges ab 1936 mit wechselnden Perspektiven und zum anderen im Jahr 2001 aus der Sicht von Emma Temple die auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Familie und dem Vermächtnis ihrer Mutter ist.
Die Episoden aus dem Bürgerkrieg sind grandios! Hier zeigen vielschichtige Figuren ein bewegendes Bild vom Schicksal der Republikaner im Krieg und nach der Niederlage. Ich hatte zuvor noch keinen Roman gelesen, der sich so intensiv mit den Leidtragenden, Kriegsfotografen und Sanitätern vor Ort beschäftigt hat. Autorin Kate Lord Brown hat die Stimmung sehr gut eingefangen und es verstanden die unterschiedlichen Perspektiven zu einem stimmigen Gesamtbild zu verbinden.
Den zweiten Erzählstrang im Jahr 2001 fand ich nicht ganz so glücklich gewählt. Da war mir ein wenig zu viel unnötige Dramatik in der Geschichte, indem 9/11 miteinbezogen wurde. Auch einige andere Ereignisse wirkten überzogen und unnötig aufgebauscht, was das Buch aber eigentlich gar nicht nötig hatte. Hier wäre weniger mehr gewesen und eine bessere Ergänzung zu den dramatischen Ereignissen im Bürgerkrieg. Insgesamt gesehen kann "Das Haus der Tänzerin" aber mit Dynamik, bildhafter Sprache und interessanten Figuren überzeugen.
Empfehlen kann ich das Buch insbesondere an Leser, die Bücher aus unterschiedlichen Perspektiven und in mehreren Zeitsträngen mögen und sich für Spanien interessieren.
Als Bonus vom Verlag gibt es noch eine Kurzgeschichte unter dem Titel "Der Zauber ferner Tage" die als ebook erhältlich ist und die Vorgeschichte erzählt, wie Liberty Temple das Haus in Valencia kauft.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kate Lord Brown: Das Haus der Tänzerin

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.

Dienstag, 2. Juli 2013

Lesley Turney: Das Dornenhaus


Hannah kann es nicht glauben, als sie eines Tages während ihrer Arbeit im Museum plötzlich ihre Jugendfreundin Ellen sieht. Ellen ist vor ca. 20 Jahren gestorben, ohne das sich Hannah von ihr verabschieden konnte, was ihr seitdem zu schaffen macht. Ist Ellen vielleicht gar nicht gestorben? Oder hat Hannah Halluzinationen und einen Rückfall in frühere psychische Probleme? Sie muss in jedem Fall Gewissheit haben und beschließt, die Umstände von Ellens Tod genauer zu untersuchen. Eine Reise an die Orte ihrer Kindheit und die Suche nach der Wahrheit beginnt.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir unter "Das Dornenhaus" von Lesley Turney ein bisschen was anderes vorgestellt hatte. Ich lese sehr gerne Gesellschaftsromane, die auf mehreren Zeitebenen und möglichst aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden und in denen es sich um Familiengeheimnisse dreht. "Das Dornenhaus" hörte sich für mich nach einem Buch an, das sehr gut in dieses Schema passt. Erwiesen hat es sich jedoch als sehr viel dramatischer und tragischer und dabei hauptsächlich auf die Figur der Hannah fixiert. Hannah ist auch die Erzählerin der Geschichte, sowohl in der Gegenwart, als auch in den abwechselnd eingestreuten Kapiteln aus der Vergangenheit, in denen die Freundschaft zu Ellen vom zwölften bis achtzehnten Lebensjahr der Mädchen aufgearbeitet wird. Die Kapitel sind größtenteils sehr kurz gehalten und haben mich daher in meinem Lesefluss ständig unterbrochen, da immer nur sehr kurze Zeitabschnitte an einem Stück erzählt werden. Eigentlich wirkte es auf mich so, als wären die Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart unabhängig voneinander geschrieben worden und dann in Häppchen aufgeteilt ineinander gemischt worden. Natürlich wurde auf diese Art und Weise die Neugier des Lesers geweckt, aber so richtig wohl gefühlt habe ich mich damit leider nicht. Auch mit den Figuren konnte ich mich nicht wirklich anfreunden, da sie bis auf Hannah eher fremd blieben und ihre Reaktionen und Emotionen nur durch Hannah wiedergegeben wurden. Das eine oder andere Kapitel aus anderer Perspektive hätte mich gefreut und dazu beigetragen zu verstehen was sich Hannah nun eingebildet hat und was tatsächlich geschehen ist.
Insgesamt gesehen konnte mich "Das Dornenhaus" unterhalten, aber nicht begeistern.
Empfehlen kann ich das Buch an alle Leser die dramatische und tragische Geschichten mögen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Lesley Turney: Das Dornenhaus

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Piper Verlages. Hier gibt es auch eine Leseprobe.

Sonntag, 27. Januar 2013

Chris Pavone: Die Frau, die niemand kannte


Kate und Dexter Moore leben mit ihren beiden Kindern in Washington D.C.. Als Dexter ein lukratives Angebot erhält für einige Zeit in Luxemburg als Experte für Internetsicherheit einer Bank zu arbeiten, beschließt die Familie ihre Zelte in den USA abzubrechen und gemeinsam nach Luxemburg zu ziehen. Für Kate ist dies ein ganz besonderer Neubeginn, denn was ihr Mann nicht wusste ist, dass sie für die CIA gearbeitet hat und nun mehr als nur einen Bürojob hinter sich lässt. Das Leben in einem europäischen Kleinstaat bringt ganz neue Herausforderungen, aber Kate findet schnell Anschluss. Nicht gewöhnen kann sich Kate jedoch daran, dass Dexter nicht wie versprochen mehr Zeit für die Familie hat und sie weder weiß welchen Arbeitgeber er hat, noch womit und wo er seine Arbeitstage genau verbringt ...

"Die Frau, die niemand kannte" ist der Debütroman von Autor Chris Pavone. Er hat hier eigene Erfahrungen nach einem Auslandsaufenthalt in Luxemburg zu einem Kriminalroman/Thriller verarbeitet.
Geschrieben ist der Roman ist zwei Zeitebenen, zum einen in der Gegenwart und zum anderen in der Vergangenheit, wobei Kate Moore hier die Erzählerin ist. Solange innerhalb dieser Zeitebenen chronologisch vorgegangen wurde, fand ich diesen Stil auch sehr angenehm. Etwas verwirrend wurde es jedoch, als dann noch nachträglich Ereignisse dazwischen geschoben wurden und man doch sehr genau auf die Datums- und Uhrzeitanzeige achten musste.
Woran es meiner Meinung nach bei "Die Frau, die niemand kannte" mangelt, ist die Glaubwürdigkeit der Handlung. Zu Anfang und über große Strecken des Thrillers hinweg fühlte ich mich gut unterhalten und meine Neugier auf die Lösung war geweckt. Je mehr davon an die Oberfläche kam, desto unbefriedigender empfand ich dies jedoch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Kontakte etc. einer ehemaligen CIA Agentin so arbeiten würden wie hier beschrieben. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen, um nicht zu viel der Handlung zu verraten. Aber gegen Ende wurde es für mich immer unglaubwürdiger, wie hier die Auflösung präsentiert wurde.
Unabhängig davon, kann "Die Frau, die niemand kannte" jedoch gut unterhalten und für ein Debüt ist das auch ganz sicher eine gute Leistung des Autors. Wem konstruierte Handlungen nichts ausmachen, dem kann ich diesen Thriller auch ganz sicher empfehlen.

So habe ich bewertet:






Und hier kann man das Buch kaufen: Chris Pavone: Die Frau, die niemand kannte

Dienstag, 8. Januar 2013

Sarah Harvey: Wiedersehen in Stormy Meadows


Natalie ist am Boden zerstört, seit vor 20 Monaten ihr Ehemann Rob bei einem Unfall verstorben ist. Sie lebt nur noch von einem Tag auf den anderen, verkriecht sich in Arbeit und lässt sich nur manchmal von Freundin Petra aufmuntern. Aber es gibt da auch noch Cassandra, Robs 15jährige Tochter aus erster Ehe. Schon vor Robs Tod hatten Natalie und Cassie kein gutes Verhältnis, aber nun gibt ihr das Mädchen auch noch die Schuld an allem und blockt jeden Kontakt ab. Doch als Cassie einige Wochen vor Weihnachten von der Schule suspendiert wird, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als Zeit miteinander zu verbringen. Natalies Mutter Laura lebt auf einer Farm in Cornwall und lädt die beiden ein, die Vorweihnachtszeit und die Feiertage bei ihr zu verbringen. Doch auch das Verhältnis zu Laura ist alles andere als ideal ...

Wer die Sonntagabendfilme im ZDF kennt (Inga Lindström und andere), der kann sich "Wiedersehen in Stormy Meadows" von Autorin Sarah Harvey ungefähr so vorstellen. Ich wäre nicht erstaunt, wenn das ZDF bereits die Filmrechte gekauft hat und seine Zuschauer demnächst damit beglückt.
Die ersten beiden Drittel des Buchs habe ich sehr gerne gelesen. Natalies Trauer, Cassies Verschlossenheit und Lauras temperamentvolle Art haben für eine gute Mischung gesorgt, die Spaß machte zu lesen. Dazu kommen noch einige sehr interessante Nebenfiguren und spaßige Episoden, die Lust auf mehr machen. Die Figuren sind facettenreich gestaltet und machen im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch. Die geschilderten Probleme wirken realistisch und man kann sich gut in die Welt von Natalie und Cassie hineinversetzen. Aber irgendwann im letzten Drittel machte die Handlung eine Wendung, die dann doch eher an die heile Welt von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström erinnerte. Besonders die letzten beiden Kapitel waren dann doch zu viel des guten für mich. Wäre die Geschichte von Anfang an so flach gewesen, dann hätte das für mich gut ins Konzept gepasst und ich hätte das Buch einfach unter "nicht mein Genre" verbucht. So war ich aber eher enttäuscht, dass die Autorin diese vielversprechende Geschichte nicht bis zum Ende realistisch fortgeführt hat.
Empfehlen kann ich "Wiedersehen in Stormy Meadows" daher dann doch eher den Leserinnen von Liebesromanen als denen von Dramen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Sarah Harvey: Wiedersehen in Stormy Meadows

Dienstag, 25. Dezember 2012

Melissa Marr: Graveminder


Die Kleinstadt Claysville pflegt ihre Traditionen. Eine davon ist es, dass in jeder Generation eine Frau aus der Familie Barrow zur Totenwächterin (=Graveminder) bestimmt wird. Maylene Barrow übt diese Berufung seit vielen Jahren aus. Sie sorgt dafür, dass die Toten Nahrung bekommen und dort bleiben, wo sie hingelegt wurden. Gebete, Tee und ein wenig Whiskey, das ist es was die Toten brauchen. Doch wer nicht rechtzeitig zu Grabe getragen wird, der erwacht mit großem Hunger wieder und fühlt sich dazu hingezogen die Totenwächterin zu besuchen. Bei einem toten Mädchen ist der Hunger so groß, dass Maylene stirbt. Sie hat ihre Stiefenkelin Rebekkah zu ihrer Nachfolgerin bestimmt, die jedoch schon viele Jahre nicht mehr in Claysville lebt. Nun ist es an der Zeit für Bek zurückzukehren und den Platz neben ihrem Undertaker einzunehmen ...

"Graveminder" ist das erste Buch von Autorin Melissa Marr, dass sie für eine erwachsene Leserschaft geschrieben hat. Ich habe bereits einige Bücher aus der Sommerlicht-Reihe der Autorin gelesen, dann die Reihe jedoch nicht mehr weiterverfolgt, weil sie mich nicht richtig fesseln konnte und mir diese Welt zu unvollständig erschien. Ich war daher sehr gespannt, ob Melissa Marr mich nun besser überzeugen kann.
Die Figuren in "Graveminder" sind mir sehr sympathisch. Sowohl die beiden Hauptfiguren Bek und Byron, als auch die zahlreichen Nebenfiguren fand ich sehr gut gezeichnet. Allerdings wirkten beide Hauptfiguren von ihrem Verhalten und ihrem Werdegang her jünger auf mich, als sie der Handlung nach sein sollen. 
Das Hauptthema ist hier für mich nicht die Geisterwelt, sondern die Gratwanderung zwischen Schicksal/Bestimmung und dem freien Willen/der eigenen Entscheidung. Rebekkah und Byron werden hier mit einer Welt konfrontiert, die sie sich nicht vorstellen konnten und so entwickelt sich alles vor dem Leser nach und nach. Melissa Marr hat hier einige sehr interessante Ideen zum Thema Leben nach dem Tod und Geister umgesetzt und die Hintergründe die bisher bekannt sind, wirkten auf mich stimmig. Nebenher gibt es auch noch eine Liebesgeschichte, die ständig spürbar, aber nicht im Vordergrund der Handlung ist. Diese Kombination hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Am faszinierendsten fand ich allerdings Charlie, Alicia und die anderen Bewohner des Totenreichs und diese Elemente haben auch ein wenig von einer Gothik Novel. Insgesamt gesehen ist es für mich aber eher eine Liebes-Fantasy-Geschichte. Wirklich gruselig empfand ich die Handlung zu keiner Zeit, was ich persönlich jedoch nicht nachteilig finde. Wer jedoch echte Spannung erwartet, der könnte nach der Lektüre enttäuscht sein, denn die Handlung ist doch recht vorhersehbar.
"Graveminder" ist in sich abgeschlossen, was ich als sehr angenehm empfand. Die Autorin hat jedoch nicht ausgeschlossen ein weiteres Buch zu schreiben, dass in der Welt von Claysville spielt. Ich würde mich jedenfalls freuen und gerne mehr über die Graveminder, Untertaker und insbesondere die Bewohner der Totenstadt erfahren.
Empfehlen kann ich dieses Buch allen an Geistergeschichten und Fantasy interessierten Lesern ab ca. 15 Jahren.

So habe ich bewertet:






Und hier kann man das Buch kaufen: Melissa Marr: Graveminder

Dienstag, 4. Dezember 2012

Lucy Clarke: Die Landkarte der Liebe


Katie ereilt der Schock ihres Lebens: Mitten in der Nacht steht die Polizei vor ihrer Tür und teilt ihr mit, dass sich ihre kleine Schwester Mia im Urlaub das Leben genommen hat. Katie ist fassungslos und kann nicht glauben, dass sie Mia so wenig gekannt hat. Unter Mias Sachen wird kein Abschiedsbrief gefunden, aber es gibt ein Tagebuch, in dem sie ihre Reiseerlebnisse der letzten Monate festgehalten hat. Katie bringt es nicht über sich das Buch zu lesen, doch sie macht sich auf den Weg alle Etappen von Mias Reise nachzuerleben und vor Ort schafft sie es auch Mias niedergeschriebenen Worten zuzuhören.

Titel und Cover lassen vermuten, dass es sich bei "Die Landkarte der Liebe" um einen leichten Liebesroman handelt, eine Sommerlektüre, die für Kurzweil am Strand sorgt. Doch eine solche Beschreibung wird dem Buch von Lucy Clarke absolut nicht gerecht.
"Die Landkarte der Liebe" ist eine dramatische Geschichte von zwei Schwestern, eine Geschichte von Liebe und Hass, von Verzweiflung und Trauer, von der Suche nach sich Selbst. Ich habe selber eine Schwester und ich habe oft an sie denken müssen, als ich dieses Buch gelesen habe. Katie und Mia haben eine ganz besondere Beziehung zueinander, die wohl nur Menschen wirklich nachvollziehen können, die ebenfalls mit einem Geschwisterkind aufgewachsen sind. Die gemeinsame Vergangenheit schafft eine Verbindung, die für Außenstehende oft nicht nachzuvollziehen ist, aber genau wie Katie kenne auch ich das Gefühl, dass mich niemand so auf die Palme bringen kann wie meine eigene Schwester.
Auch wenn nicht alle Ereignisse und überhaupt auch das ganze Grundkonstrukt dieses Romans realistisch sind, so sind es die Beziehungen und Figuren in "Die Landkarte der Liebe" auf jeden Fall für mich.
Lucy Clarke hat ein Buch geschrieben, das mich tief bewegt hat. Ich weiß nicht, ob es auch Lesern so gehen wird, die als Einzelkind aufgewachsen sind, aber vielleicht kann man so auch einen kleinen Einblick darin bekommen, wie es ist, wenn man wie die "Seeschwestern" gemeinsam aufwächst. "The Sea Sisters" ist der Titel den dieses Buch in der englisch sprachigen Ausgabe erhalten wird (das Buch ist zuerst als Übersetzung erschienen) und diesen halte ich auch für wesentlich geeigneter.
Empfehlen kann ich "Die Landkarte der Liebe" an alle Leser, die auch dramatische Bücher mögen. Ein Taschentuch in Reichweite kann nicht schaden.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Lucy Clarke: Die Landkarte der Liebe

Montag, 3. Dezember 2012

Marina Heib: Parasiten


"Parasiten" ist ein Krimi aus der Reihe rund um den Sonderermittler Christian Beyer.
Die bisherige Reihenfolge der Titel lautet:
- Weißes Licht
- Eisblut
- Tödliches Ritual
- Puppenspiele
- Parasiten


Meiner Meinung nach lassen sich die Titel auch gut unabhängig voneinander lesen, auch wenn natürlich die Entwicklung der Figuren besser nachzuvollziehen ist, wenn man alle Bände der Reihe kennt.
Vom Titel her hätte ich wenig mehr in Richtung Forensik erwartet, als "Parasiten" bieten konnte. Wer fasziniert ist von Simon Becketts Beschreibungen der Larvenentwicklungen und den Rückschlüssen dadurch, der wird hier wohl enttäuscht werden.
Wer sich jedoch für das Thema Menschenhandel interessiert, der kommt voll auf seine Kosten. Aufgebaut ist dieses Buch jedoch nicht als klassischer Thriller. Der Focus liegt weniger auf der Ermittlungsarbeit von Christian Beyer, sondern beruht auf den Erzählungen der beteiligten Personen. Teilweise spielt die Handlung in Moldawien und Menschenhandel und Zwangsprostitution werden aus Opfersicht beschrieben. Das ist teilweise ziemlich heftig zu lesen und nichts für empfindsame Menschen.
Da ich bereits andere Bücher aus der Reihe von Marina Heib gelesen hatte, war diese Struktur für mich unerwartet. Des Weiteren fand ich auch nicht alle Wendungen logisch nachvollziehbar und teilweise die Schilderungen auch wirklich sehr schwer verdaulich. Insgesamt kann ich daher nur eine mittlere Bewertung vergeben. Wer sich jedoch für eine sehr authentisch wirkende Schilderung des Menschenhandels aus Osteuropa interessiert, dem kann ich "Parasiten" empfehlen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Marina Heib: Parasiten

Amy Cameron: Die Rose der Highlands


Inhaltlich wird hier knapp 17 Jahre später die Handlung aus dem Vorgängerroman "Der Ruf der Highlands" weitererzählt. Lili und Dustan führten eine glückliche Ehe mit Adoptivtochter Isobel und ihrer leiblichen Tochter Rose. Doch nach dem rätselhaften Unfalltod von Dusten müssen die drei Frauen nun alleine zurechtkommen, was einige Schwierigkeiten mit sich bringt.

Direkt mal vorweg: Ich habe auch das Buch "Der Ruf der Highlands" der Autorin Amy Cameron gelesen und kannte daher die Hintergründe der Geschichte und wusste, dass es sich hier um eher leichtere Literatur handelt. Dass es nun aber doch so schlimm wird, hatte ich nicht erwartet und das hat zwei Gründe die ich auch genau definieren kann:
1. Dieses Buch hat keine Sympathieträger. Während Lili mir bisher als ganz patente Frau bekannt war und Isobel ein nettes Kind, das durch Intelligenz und ein freundliches Wesen auffiel, haben sich hier alle drei Frauen (Lili, Isobel und die 16jährige Rose) wie Furien verhalten. Da wurde gekeift, gestritten, eingeschnappt und ein Musterbeispiel an Naivität und Realitätsverlust gezeigt. Ich bin noch immer fassungslos über so einen Ausbund an Antipathieträgern.
2. Hier wird "geflötet" und zwar ständig. Alle Frauen in diesem Buch reden nicht, nein sie "flöten". Es ist mir vollkommen unverständlich, wie Amy Cameron plötzlich an dieses Vokabular kommt, denn diese Unart war im ersten Buch nicht üblich. Ich kann das Wort nun echt nicht mehr hören, so wurde es abgenutzt und mag mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie sich dieses ganze "Geflöte" nur anhören mag.
Ganz allgemein gehalten gab es dann auch noch eine recht unrealistische Geschichte, die wohl daraus resultieren wird, dass nach dem ersten Buch keine echten Feinde mehr übrig waren. Es mussten also neue konstruiert werden und das war nicht wirklich ein Glücksgriff.
Ich habe mich mit "Die Rose der Highlands" so schwer getan, dass ich sie leider niemandem mit guten Gewissen empfehlen kann.


So habe ich bewertet:

 
Und hier kann man das Buch kaufen:  Amy Cameron: Die Rose der Highlands