Samstag, 2. November 2013

Rachel DeWoskin: Kleine Frau, was nun?

Judy Lohden ist 16 Jahre alt und beschließt in ihrem Junior Jahr ihr Leben zu ändern, indem sie auf die Darcy Arts, eine Highschool für darstellende Künste, wechselt. Aber Judy hat nicht nur eine große Stimme, sondern dazu einen ungewöhnlich kleinen Körper, denn sie ist nur 1,15 m groß.
In Rückblicken erzählt Judy nun, wie es kommt, dass sie statt in der Schule und bei ihrer Familie in einem heruntergekommenen Motelzimmer sitzt und glaubt ihr Leben wäre vorbei und sie könnte sich niemals wieder in die Öffentlichkeit wagen. Ob das Ganze etwas mit ihrer Schwärmerei für den Schulstar Kyle zu tun hat?

"Kleine Frau, was nun?" von Autorin Rachel DeWoskin wird beworben als "beißend komischer Roman". Ich frage mich jedoch ernsthaft was für einen merkwürdigen Humor man haben muss um dieses Buch hier beißend komisch zu finden.
Es ist eine tragische Geschichte, die für mich auch nicht dadurch komischer wird, dass die Hauptfigur kleinwüchsig ist.
Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich mir nach der Inhaltsbeschreibung das Buch auch niemals gekauft hätte. Aber da ich es nun mal geschenkt bekommen habe, wollte es nun auch gelesen werden. Ich werde einfach den Verdacht nicht los, dass die Kleinwüchsigkeit von Judy tatsächlich nur hier eingebaut wurde, um für Komik zu sorgen, denn zur Handlung trägt dies nur wenig bei. Die Geschichte wäre genauso tragisch, wenn es sich bei Judy um ein Mädchen durchschnittlicher Körpergröße handeln würde.
"Kleine Frau, was nun?" könnte eine interessante Geschichte über das Erwachsenwerden sein, wenn man denn den Eindruck hätte, dass die Hauptfigur auch mit der Handlung wächst und eine Entwicklung zu beobachten ist. Aber stattdessen wird hier nur die Meinung vertreten, dass Gehirne von unter 20jährigen gar nichts dafür könnten, dass sie alles so wirr wahrnehmen.
Judy hat mir leider als Hauptfigur nicht gefallen. Einerseits will sie wie eine Große behandelt werden, nicht angestarrt werden und gleichberechtigt sein. Andererseits jedoch baut sie auf die Diskrepanz zwischen ihrer Erscheinung und großen Stimme und dass sie automatisch bevorzugt wird, weil sie ja so benachteiligt ist. Sie ist darauf bedacht coole Freunde zu finden und lässt ihre nicht so coolen Freunde gerne mal zu Gunsten von anderen zurückstehen. Das führte dazu das sie mir nicht ganz so sympathisch war und ich eher ihre Familie und Freunde bewundert habe, weil sie immer zu ihr stehen.
Insgesamt gesehen fand ich "Kleine Frau, was nun?" wenig lehrreich und eher langweilig. Zum Thema Erwachsenwerden gibt es auch wirklich bessere Bücher, so dass ich mir auch nicht richtig vorstellen kann, wem ich dieses Buch empfehlen soll, auch wenn ich es nicht schlecht geschrieben fand. Für jüngere Leser halte ich es auch noch nicht so geeignet.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Rachel DeWoskin: Kleine Frau, was nun?

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.

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