Mittwoch, 30. Oktober 2013

KW44/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Jihad As'ad Mohamed

Diese Woche möchte ich Euch den Journalist und Schriftsteller Jihad As'ad Mohamed aus Syrien vorstellen. 

Traum von einer freien Presse: © Carsten Stormer

Der syrische Journalist und Schriftsteller Jihad As'ad Mohamed ist vermutlich am 10. August festgenommen worden, als er auf dem Weg zu seiner Familie in Dummar, einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, war. Seitdem hat niemand etwas von ihm gehört oder ihn gesehen.

Einem engen Freund von Jihad As'ad Mohamed zufolge wurde dieser zuletzt am 10. August 2013 bei einer Familienfeier im Bezirk Barzeh in Damaskus gesehen. Er wollte von dort aus in den Vorort Dummar, nordwestlich von Damaskus, fahren, wo er weitere Familienangehörige besuchen wollte. Kurz nach seiner Abfahrt wurde sein Mobiltelefon ausgeschaltet und Jihad As'ad Mohamed kam auch nicht in Dummar an. Seitdem er Barzeh verlassen hat, hat niemand etwas von ihm gehört. Die Gesundheit von Jihad As'ad Mohamed ist gefährdet, denn er leidet an verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten. Aufgrund dessen kann er sich nur eingeschränkt ernähren und muss zudem Medikamente nehmen, um allergische Reaktionen zu verhindern.

Es ist davon auszugehen, dass Jihad As'ad Mohamed auf dem Weg nach Dummar festgenommen worden ist, da sowohl die Gegend um das Haus seiner Familie in Barzeh als auch die Gegend um Dummar zu der Zeit offenbar unter der Kontrolle der syrischen Regierungstruppen standen. Um nach Dummar zu gelangen, hätte Jihad As'ad Mohamed zumindest ein Gebäude des Geheimdienstes der syrischen Luftwaffe passieren müssen. Inoffiziellen Angaben zufolge wurde er dort später gesehen, ist aber möglicherweise in die Abteilung 285 der syrischen Staatssicherheit verlegt worden.

Jihad As'ad Mohamed ist Schriftsteller und hat sich in der Vergangenheit in seinen Werken öffentlich für Reformen in Syrien ausgesprochen. Er wurde nach einem Interview mit einem russischen Nachrichtensender von Angehörigen der syrischen Staatssicherheit zu einer Befragung vorgeladen. Sein im Ausland lebender Freund berichtete, Jihad As'ad Mohamed habe seitdem das Gefühl gehabt, überwacht zu werden, und zudem befürchtet, festgenommen zu werden.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Jihad As'ad Mohamed einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: exesec.syria(at)gmail.com, info(at)syrianembassy.de


Betreff:
Jihad As'ad Mohamed


Text: 

Exzellenz,

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass der syrische Journalist und Schriftsteller Jihad As'ad Mohamed vermutlich am 10. August festgenommen worden ist, als er auf dem Weg zu seiner Familie in Dummar war. Seitdem hat niemand etwas von ihm gehoert oder ihn gesehen. 

Ich bitte Sie eindringlich, unverzueglich ueber den Verbleib von Jihad As'ad Mohamed aufzuklaeren. Sollte sich Jihad As'ad Mohamed in staatlichem Gewahrsam befinden und nur wegen der friedlichen Wahrnehmung seiner Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert sein, so fordere ich Sie auf, ihn umgehend und bedingungslos freizulassen.

Sorgen Sie bitte ausserdem dafuer, dass Jihad As'ad Mohamed vor Folter und anderen Misshandlungen geschuetzt und dass ihm umgehend Zugang zu seinen Familienangehoerigen und zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl gewaehrt wird.

Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Schriftsteller "verschwunden"
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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