Donnerstag, 3. Januar 2013

Robert Lyndon: Der Thron der Welt


Europa im Jahr 1072.
England wurde von den Normannen erobert und ein normannischer Ritter in der Türkei gefangen genommen.
Der griechische Gelehrte Cosmas übernimmt die Aufgabe, die Lösegeldforderung zur Familie des Ritters nach England zu bringen. Der junge Medizinstudent Hero soll ihn begleiten. Doch schon in den Alpen verstirbt Cosmas und überträgt die Aufgabe an seinen Gehilfen. Dieser Aufgabe alleine nicht gewachsen, bittet Hero den anwesenden fränkischen Söldnerritter Vallon um Unterstützung. Vallon ist auf der Flucht und übernimmt es mit Hoffnung auf eine reiche Belohnung die Lösegeldforderung zu überbringen. Doch statt dem Ende der Reise ist dies erst der Anfang und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Der Thron der Welt" wird seine Fans vielleicht eher unter den männlichen Lesern finden, da Falknerei, Schifffahrt und Kampfkunst hier die Hauptthemen bilden.
Aber auch als Leserin konnte ich dem Buch einiges abgewinnen. Lediglich einige Jagd- und Kampfszenen waren mir zu langatmig und wurden daher von mir quer gelesen.
Sehr interessant empfand ich hier die Reise quer durch die damals bekannte Welt. Von Italien nach Frankreich, England, Schottland, Island, Grönland, Norwegen und Russland bis hin in die Türkei, sind ganz unterschiedliche Kulturkreise vertreten und es hat mir viel Spaß gemacht die Route auf der enthaltenen Karte zu verfolgen.
Robert Lyndon erzählt in seinem Romandebüt sehr bildhaft und detailliert, er widmet aber eindeutig seinen Lieblingsthemen mehr Worte, als der Gefühlswelt der Figuren. Ebenso wie die Schauplätze sind auch die Protagonisten ein buntgemischter Haufen. Das bringt Vielfalt, wirkt jedoch nicht immer realistisch. Die Figuren waren mir nicht alle sympathisch, haben aber ihren Teil zur Handlung beigetragen. Es überleben allerdings nicht alle Personen, die einem im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen sind. Wer sich für die Epoche (die Zeit nach der Eroberung Englands durch die Normannen), die Falknerei oder generell Reisen durch das mittelalterliche Europa interessiert, der ist hier richtig. Wer jedoch eine ausgedehnte Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht werden.
Empfehlen kann ich "Der Thron der Welt" an alle, die gerne detaillierte historische Romane lesen und insbesondere Lesern, die auch gerne die Bücher von Bernard Cornwell mögen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Robert Lyndon: Der Thron der Welt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen