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Mittwoch, 5. Februar 2014

Lauren Oliver: Requiem




Nahtlos führt "Requiem" die Ereignisse aus "Delirium" und "Pandemonium" fort.
Lena ist nicht mehr das gleiche unbedarfte Mädchen, das in Portland gelebt hat. Das Leben in der Wildnis und der aktive Widerstand haben sie geprägt und gezeigt zu welcher Härte die Regierung fähig ist. Aber die Gruppe ist nicht alleine, überall im Land bilden sich Gruppierungen von Invaliden. Aber Lena hat nicht nur ums Überleben zu kämpfen, sondern auch mit ihren Widersprüchlichen Gefühlen für Julian und Alex. Währenddessen lebt Hana in Portland das Leben einer Geheilten. Aber wer ist hier besser dran?

Ich habe "Delirium" wirklich geliebt und fieberhaft auf die Fortsetzung "Pandemonium" gewartet. Den zweiten Band empfand ich schon nicht mehr als so stark wie den Auftakt der Reihe, aber dennoch war ich schon gespannt, wie die Amor-Trilogie beendet wird. "Requiem" ist nun der Abschlussband und ich bin leider enttäuscht von diesem Ende.
Was für mich das Buch dennoch lesenswert machte und die Gesamtbewertung rettete ist nicht Lena, sondern ihre frühere Freundin Hana. Erzählt wird hier abwechseln aus den Perspektiven von Lena und Hana, wobei Lena als Invalidin in der Wildnis lebt und Hana als Geheilte in der Stadt.
Hanas Sichtweise ist neu und sehr viel vielschichtiger als vermutet und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet.
Lenas Abschnitte haben mich hingegen durchweg enttäuscht, sowohl mit der reinen Handlung, als auch mit den Figuren. Lena war mir ein wenig zu langweilig und die fehlende Auseinandersetzung mit Julian und Alex und die Antriebslosigkeit von Lena haben mich gestört. Es wird zwar über Liebe geredet, aber sie war für mich leider nicht spürbar.
Als Abschluss der Reihe ist "Requiem" dennoch für Fans ein Muss, auch wenn das Ende ziemlich abrupt ausfällt und viele Fragen offen lässt. 

So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen: Lauren Oliver: Requiem 

Weitere Informationen zum Buch, zur Autorin und zur Reihe finden sich auf der Homepage des Carlsen Verlages.

Samstag, 3. August 2013

Alexander Odin: Pandämonium - Die letzte Gefahr




Ich bin wirklich sehr streng zu mir selbst, was das Abbrechen von Büchern betrifft. Ich habe noch fast jedes Buch beendet, egal wie schlecht es ist, denn es könnte ja auf den letzten Seiten doch noch mal eine Wendung zum besseren bringen.
Aber bei "Pandämonium - Die letzte Gefahr" von Autor Alexander Odin bin ich einfach nur noch angeekelt und kann mich nicht überwinden noch weiter zu lesen, nachdem ich mich immerhin durch das erste Drittel gequält habe.
Ich bin auf das Buch schon vor einiger Zeit aufmerksam geworden und hatte eigentlich vor es mir wegen der interessanten Inhaltsangabe als Taschenbuch zuzulegen. Da es dann aber kurz darauf eine Gratis-Aktion zum e-book durch den Verlag gab, habe ich es mir als solches zugelegt.
Inhaltlich klang "Pandämonium" wie ein spannender Thriller rund um eine mysteriöse Viruserkrankung und eine Verschwörung.
Mag sein, dass dieses Buch das auch später noch wird, aber die ersten ca. 130 Seiten sind einfach nur ein Splatter in Buchform. Da werden Köpfe abgeschlagen, Tiere gequält, erstochen, geschossen, vergewaltigt, mit Kettensägen aufeinander losgegangen und alles mit einer Blutrünstigkeit geschildert, das es nun wirklich kein Vergnügen ist. Mich schüttelte es beim Lesen, über die blutigen Details hinweglesen war nicht möglich und ich bin nur noch angeekelt von diesem Buch. Das werde ich auch nicht weiter lesen, falls ich mal gar nichts anderes mehr haben sollte.
Dazu fand ich auch den Schreibstil des Autors nicht sonderlich schön zu lesen, auch wenn er es (leider) gut versteht die Szenen bildhaft zu gestalten.
Ich kann nicht verstehen, warum dieses Buch lediglich unter "Thriller" läuft und nicht als "Horror" gekennzeichnet ist, denn das war es für mich persönlich. Hätte ich das vorher gewusst, dann wäre mir einiges erspart geblieben und ich hätte mir das Buch gar nicht erst zugelegt. So bleibt mir nur die Warnung an interessierte Leser von diesem Buch die Finger zu lassen, falls sie ebenfalls ein Problem mit allzu blutrünstigen Beschreibungen haben. Wem das nichts ausmacht, oder wer sogar gerne Horror-Splatter-Zombie-Bücher liest und über 16 Jahre alt ist, dem kann ich "Pandämonium - Die letzte Gefahr" dennoch empfehlen. 

So habe ich bewertet:




Und hier kann man das e-book kaufen:  Alexander Odin: Pandämonium - Die letzte Gefahr

Donnerstag, 27. Juni 2013

Caragh O'Brien: Der Weg der gefallenen Sterne



Nachdem Gaia Stone im zweiten Band einen Weg nach Sylum gefunden hat, steht nun der große Exodus bevor. Ein Leben in Sylum ist nicht länger möglich und Gaia muss die Einwohner nun in ein neues Leben bei der Enklave führen. Doch damit ist es noch lange nicht getan, denn die Menschen brauchen Wasser und darüber bestimmt weiterhin der Protektor der Enklave. Gaia, Leon und ihren Verbündeten steht ein harter Kampf bevor.


"Der Weg der gefallenen Sterne" von Autorin Caragh O'Brien bildet den Abschluss einer Trilogie, die mit "Die Stadt der verschwundenen Kinder" und "Das Land der verlorenen Träume" ihren Anfang nahm.
Ich habe diese Trilogie sehr gerne gelesen, denn hier konnten mich sowohl die Figuren, als auch die Welt und die Handlung überzeugen.
Dieses dritte Buch der Reihe hat jedoch auch einige Schwächen, die ich Euch nicht verheimlichen möchte. Leider konnte mich die Liebesgeschichte nicht vollends überzeugen, denn es gibt hier immer noch diese beiden Ersatzkandidaten, die sich Gaia für alle Fälle warm zu halten scheint und deren Schicksal mich nicht wirklich befriedigen konnte. Das hätte meiner Meinung nach besser gelöst werden können. Aber dennoch bietet "Der Weg der gefallenen Sterne" noch einige Überraschungen und ich bin gerne in die Welt der Enklave zurückgekehrt. Auch wenn es einige Zeit zurückliegt, dass ich den ersten Band der Reihe gelesen habe, habe ich mich sehr schnell wieder zurechtgefunden, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich zumindest den zweiten Band erst vor einigen Wochen gelesen hatte.
Als Leser sollte man auch nicht vergessen, dass es sich hier um eine Dystopie handelt und das bedeutet auch, dass es sich hier keinesfalls um eine perfekte Welt handelt. Kommen dann noch Menschen mit negativen Gedanken dazu, dann kann es auch schon mal dazu führen, dass Entwicklungen eintreten, die man als Leser nicht unbedingt gut findet. Ich konnte damit gut leben, aber ich könnte mir vorstellen, dass nicht alle Leser sich mit dem Ende anfreunden können, dies also als Warnung für alle, die unbedingt eine heile Welt brauchen.
Empfehlen kann ich "Der Weg der gefallenen Sterne" an alle Leser, die auch die ersten beiden Bücher gelesen haben und an alle die noch eine Buchreihe suchen, die mit anderen Ideen in einer dystopischen Welt überzeugen kann.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Caragh O'Brien: Der Weg der gefallenen Sterne

Montag, 27. Mai 2013

Jana Oliver: Die Dämonenfängerin - Aller Anfang ist Hölle


Die 17jährige Riley ist die Tochter eines Dämonenfängers und hat gerade ihre Ausbildung bei ihm begonnen, um später in seine Fußstapfen zu treten. Seit dem Tod der Mutter nach langer Erkrankung hat die Familie Schulden und Rileys Vater ist vollauf damit beschäftigt sie abzuzahlen. In Rileys Welt kämpft Gut gegen Böse, Kirche und Dämonenfänger gegen Luzifer und seine Dämonen. Die Dämonenfänger sind in Gilden organisiert und seit immer mehr Dämonen auftauchen, wird jeder Fänger benötigt. Doch die bewährten Mittel scheinen nicht immer wirksam gegen die Dämonen zu sein und so gestaltet sich auch die Jagd schwieriger. Aber Riley liegt das Fangen von Dämonen im Blut ...

"Die Dämonenfängerin - Aller Anfang ist Hölle" ist der erste Band der Reihe rund um die Dämonenfängerin Riley Blackthorne von Autorin Jana Oliver.
Ich habe das Hörbuch gehört, das von Luise Helm sehr gut gelesen wird.
Die Hauptfigur der Riley hat mir hier besonders gut gefallen. Sie ist eine starke Heldin, die jedoch manchmal etwas ungeschickt ist und die ihre Prinzipien hat und dafür eintritt. Auch einige der Nebenfiguren fand ich interessant und hoffe, dass man von ihnen in den Fortsetzungen noch mehr lesen/hören wird. Die Idee der Dämonen ist nicht neu, aber hier gut und innovativ umgesetzt. Dämonenfangen ist eine Ausbildung und was da alles dazu gehört erfährt man hier, indem man Riley von der ersten Minute an begleitet. Es gibt keine langen Erläuterungen, sondern man erfährt durch die fortschreitende Handlung die Hintergründe von Riley und der Welt in der sie lebt. Für Spannung ist hier ausreichend gesorgt und das Erzähltempo ist hoch. Allerdings bleiben noch viele Fragen ungeklärt, so dass man hier nur auf die Fortsetzung hoffen kann. Die Geschichte ist auch relativ blutig und an Beschreibungen offener Wunden und Toter mangelt es hier nicht. So ganz zart beseitet sollte man daher nicht sein.
Empfehlen kann ich "Die Dämonenfängerin - Aller Anfang ist Hölle" an alle am Thema Dämonen und Gut gegen Böse interessierten Leser ab ca. 14 Jahren.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Jana Oliver: Die Dämonenfängerin - Aller Anfang ist Hölle

Dienstag, 14. Mai 2013

Caragh O'Brien: Das Land der verlorenen Träume (Birthmark 02)


Gaia Stone hat unter dramatischen Umständen die Enklave zusammen mit ihrer neugeborenen Schwester Maya verlassen. Sie kämpft sich durch die Einöde auf der Suche nach dem Ort von dem ihre Großmutter sprach, doch nach Tagen ohne eine Spur von Menschen sind sie dem Tode nahe. Doch gerade noch rechtzeitig werden sie von einem Kundschafter gefunden und nach Sylum gebracht, ein Dorf in dem die Frauen regieren. Hier gelten drastische Regeln, Berührungen zwischen Männer und Frauen sind nur in der Ehe gestattet und nachdem kaum noch Mädchen geboren werden, ist das Ende von Sylum absehbar. Gaia muss entgegen ihrer Überzeugung handeln, um sich und ihre Schwester zu retten. Aber ob sie jemals die Menschen wieder sehen wird, die sie in der Enklave zurücklassen musste, ist ungewiss.

„Das Land der verlorenen Träume“ ist der zweite Band der Trilogie von Caragh O'Brien, die mit „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ihren Anfang nahm.
Der erste Band der Reihe konnte mich absolut begeistern und unter diesen Voraussetzungen hat es eine Fortsetzung immer schwer. Der zweite Teil konnte mich nun auch nicht ganz so mitreißen, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen. Ein wenig gestört hat mich hier, dass Gaia von der abgeschotteten Welt der Enklave in die abgeschottete Welt von Sylum gerät und es sich daher eher wie eine Alternative las, als eine Fortsetzung. Es ist eine komplett andere Gesellschaftsstruktur die hier präsentiert wird und so wirken die beiden Orte wie Gegensätze die hier gegenübergestellt werden und so den Eindruck vermitteln, dass eine Kombination aus beiden den idealen Ort für Gaia schaffen würde. Die Hauptfigur Gaia handelt hier nicht mehr so konsequent, wie man es von ihre gewohnt ist. Mir haben daher die Nebenfiguren besser gefallen und unter diesen sind auch einige besonders interessante, die hoffentlich noch eine Rolle im dritten Band spielen werden.
Insgesamt gesehen hat mir „Das Land der verlorenen Träume“ jedoch sehr gut gefallen. Auch hier hat die Autorin wieder einige gute Ideen und nicht alle Wendungen wurden von mir so erwartet. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und ich bin nun schon gespannt auf den Abschluss der Trilogie, der unter dem Titel „Der Weg der gefallenen Sterne“ bereits erschienen ist.
Empfehlen kann ich „Das Land der verlorenen Träume“ an alle Leser, denen auch das erste Buch der Reihe gefallen hat. Einsteiger sollten auch dieses zuerst lesen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Caragh O'Brien: Das Land der verlorenen Träume

Donnerstag, 2. Mai 2013

Cynthia J. Omololu: Für immer die Seele


Cole und ihre Schwester Kat begleiten ihren Vater auf eine Geschäftsreise nach London. Kat würde lieber den ganzen Tag einkaufen gehen, aber Cole interessiert sich für Geschichte und alte Gebäude. Ein Besuch des Towers muss daher sein. Doch beim Rundgang über das Gelände hat Cole plötzlich eine Vision von einer Hinrichtung und sie fühlt sich mitten hinein versetzt in die junge Frau die hier geköpft wird. Das ganze dauert nur wenige Sekunden, aber Cole ist überwältigt von diesem Erlebnis. Ein Junge bietet ihr seine Hilfe an und wie sich schnell heraus stellt, verbringt auch Griffon nur seine Ferien in London und stammt genau wie die Mädchen aus den USA. Aber was Cole noch nicht weiß ist, dass Griffon ein Geheimnis hat und auch Cole Teil des Ganzen ist.

"Für immer die Seele" von Autorin Cynthia J. Omololu beschäftigt sich mit dem Thema Wiedergeburt und Leben nach dem Tod.
Grundlage der hier umgesetzten Theorie ist, dass jeder Mensch schon viele Leben hatte, die meisten Menschen sich jedoch nicht daran erinnern können. Hat man diese Erinnerung jedoch einmal wieder, dann nimmt man dieses Wissen auch mit in seine nächsten Leben und kann so seine Fähigkeiten immer mehr spezialisieren. Erklärt wird damit auch das Phänomen der sogenannten "Wunderkinder", die scheinbar schon mit Fähigkeiten geboren werden und sie nie erlernen mussten.
Ich fand die Idee sehr interessant und auch gut umgesetzt. Die Figuren sind nicht besonders auffällig. Ich habe bisher weder besondere Sympathien noch Antipathie entwickelt. Griffon fand ich manchmal ein wenig besitzergreifend und Cole etwas inkonsequent. In einem Interview habe ich gelesen, dass die Autorin begonnen hat Bücher zu schreiben, weil sie fand, dass es zu wenige Geschichten für ihre gemischtrassigen Söhne gibt. Wenn sie dabei an so etwas wie "Superman" gedacht hat, dann ist ihr das hiermit gelungen, aber ansonsten fand ich Griffon zur Identifikation (Mutter ist Afroamerikanerin, Vater ist Engländer; er ist gut aussehend, mit honigfarbener Haut, bernsteinfarbenen Augen und dunkelblonden Locken; hochintelligent und ein guter Sportler; fährt Motorrad und ist nett zu allen) nicht so geeignet, weil er einfach zu perfekt ist. Die Liebesgeschichte hat mir in ihrer Beschreibung wesentlich besser gefallen, als in vielen anderen amerikanischen Jugendbüchern.
Einige Sachen die erst nach vielen Seiten aufgedeckt wurden, fand ich schon recht früh offensichtlich. Aber dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.
Die Fortsetzung der Trilogie wird im Sommer 2013 auf Englisch erscheinen. Da die Handlung in "Für immer die Seele" recht abrupt endet und einige Handlungsstränge nicht zu Ende geführt wurden, ist diese Fortsetzung auch notwendig. Angedeutet hat sich bereits eine Dreiecks-Liebes-Geschichte, die dann wohl mehr in den Fokus rückt.
Empfehlen kann ich "Für immer die Seele" an alle Leser ab ca. 13 Jahren, die übersinnliche Geschichten mögen, aber auch gerne auf Fabelwesen verzichten.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Cynthia J. Omololu: Für immer die Seele

Weitere Informationen zu Buch und Autorin finden sich auf der Homepage des Dressler Verlages.
Die Trilogie hat auch eine eigene Homepage: http://www.fuer-immer-trilogie.de/

Montag, 14. Januar 2013

Lauren Oliver: Pandemonium


Nach dem Zwischenfall am großen Zaun ist Lena nun auf sich alleine gestellt in der Wildnis. Krank und erschöpft wird sie schließlich von einer Gruppe Widerständler gefunden und schließt sich ihnen an. Lena bekommt die Aufgabe übertragen unter einer falschen Identität in New York Informationen über die VDFA (Vereinigung für ein Deliria freies Amerika) zu sammeln. Doch Lena gerät nun selber in Gefahr und muss sich neuen Herausforderungen stellen.

"Pandemonium" ist die Fortsetzung von "Delirium" und Teil der Amor-Trilogie von Autorin Lauren Oliver. Im Mittelpunkt stehen nun die Widerstandsbewegung und die Entbehrungen in der Wildnis. Lena muss sich vielen neuen Aufgaben stellen und sich an ein Leben gewöhnen, das so gar nichts mit ihrer Vergangenheit in Portland zu tun hat. "Pandemonium" ist hierbei sehr viel actionreicher und mehr Abenteuer als noch der Vorgänger. Der Spannungsbogen wird gut gehalten und die Neugier dadurch geweckt, dass hier in zwei Zeitsträngen erzählt wird. Im ersten Zeitstrang wird von dem Moment an weitererzählt, an dem „Delirium“ aufhörte und Lena sich in der Wildnis wieder findet. Abwechselnd folgen dann Kapitel, die ca. sechs Monate später aufsetzen und bereits in New York spielen.
Ich möchte nicht zu viel vom Inhalt verraten, aber in diesem Band gibt es leider eine Entwicklung in der Liebesgeschichte, die mir nicht ganz so gut gefallen hat. Zudem ist die Unterscheidung zu anderen Dystopien in der Fortsetzung nicht mehr ganz so groß wie zu Beginn der Reihe als die Ideen von Autorin Lauren Oliver sehr neu waren.
Insgesamt hat mir jedoch auch diese Fortsetzung sehr gut gefallen und ich habe gerne mehr von Lena gelesen und die neuen Figuren kennengelernt.
Ebenso wie der erste Band endet das Buch mit einem Cliffhanger, was ich persönlich nicht so mag. Das dritte Buch der Reihe wird unter dem Namen "Requiem" im März 2013 auf Englisch erscheinen. Ich hoffe, dass es dann nicht allzu lange dauert, bis die deutsche Übersetzung folgt.
Empfehlen kann ich "Pandemonium" an alle Leser, die auch "Delirium" gelesen haben. Wer die Reihe bisher noch nicht kennt, aber gerne Dystopien liest, dem rate ich auf jeden Fall mit "Delirium" zu beginnen. Diesen zweiten Band würde ich erst ab ca. 15 Jahren empfehlen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Lauren Oliver: Pandemonium

Sonntag, 2. Dezember 2012

Lauren Oliver: Delirium

Bewertung: *****

Lena Haloway zählt die Tage bis sie endlich 18 Jahre alt wird. An diesem Tag kann sie geheilt werden und sie ist nicht mehr in Gefahr von dieser schrecklichen Krankheit befallen zu werden. "Amor Deliria Nervosa" – die Liebe, ist schon seit länger Zeit als totbringende Erkrankung erkannt. Lena hat bereits ihre Mutter an die Krankheit verloren und lebt seitdem bei ihrer Tante.
95 Tage vor dem ersehnten Tag lernt sie Alex kennen. Er hat den Eingriff bereits hinter sich und weist die typische Narbe auf. Wenn Lena bei ihm ist, verspürt sie ein Kribbeln im Bauch und kann es kaum abwarten ihn wieder zu sehen. Ist Lena etwa an der Liebe erkrankt?


Ach ne, schon wieder eine Dystopie? So wird sich wohl mancher gedacht haben bei der Inhaltsbeschreibung zu "Delirium". Doch im Vergleich mit so manchen anderen Neuerscheinungen der letzten Monate braucht sich das Buch von Lauren Oliver keinesfalls zu verstecken.
Ganz im Mittelpunkt der Ereignisse steht Lena. Ihr wurde beigebracht, dass die Liebe etwas Schlechtes ist und nicht selten den Tod herbei führt wie bei ihrer eigenen Mutter. Doch als Lena Alex kennenlernt und mit ihm auch die Untergrundbewegungen erkundet, wirft dies gleichzeitig existenzielle Fragen auf. Ist wirklich alles wahr, was ihnen über die Liebe erzählt wurde? Kann etwas das sich so gut anfühlt, wirklich so bösartig sein? Lena ist schnell klar, dass sie vielleicht nicht nur in einer Hinsicht angelogen wurde und so kann der Leser hier gemeinsam mit ihr die Ungereimtheiten aufdecken und sich auf die Suche nach der Wahrheit machen. Für mich fühlte sich "Delirium" echter an, als so manche andere Dystopie die ich in der letzten Zeit gelesen habe (z.B. im Vergleich mit "Die Auswahl" von Allie Condie). Lauren Oliver baut hier auf ganz einfache Zutaten. Ihre Theorien klingen logisch und die Umsetzung gleichzeitig beängstigend.
Die Figuren wirkten dabei ebenfalls sehr authentisch und bis in die Nebencharaktere gut entwickelt.
Ich wurde von diesem Buch gefesselt und konnte kaum erwarten zu erfahren wie es weiter geht. Leider handelt es sich mal wieder um eine geplante Trilogie, so dass die Wartezeit noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Der zweite Teil soll "Pandemonium" heißen.
Empfehlen kann ich "Delirium" an alle Leser ab ca. 13 Jahren, denen auch Bücher in der Art von "Die Tribute von Panem" gefallen haben.


Und hier kann man das Buch kaufen:  Lauren Oliver: Delirium

Freitag, 30. November 2012

Caragh O'Brien: Die Stadt der verschwundenen Kinder

Bewertung: *****

Wir befinden uns ca. 400 Jahre in der Zukunft. Die Ölreserven sind aufgebraucht, die Menschheit anscheinend stark dezimiert. Dies ist die Welt der 16-jährigen Gaia Stone, die gemeinsam mit ihren Eltern vor der Mauer einer Enklave lebt. Es ist verboten die Enklave zu betreten und alles bekannte über das Leben dort stammt aus den Unterhaltungssendungen im Tvaltar. Gaias Mutter ist die Hebamme ihres Viertels und Gaia wird von ihr ebenfalls in dieser Kunst unterrichtet. Jede Hebamme muss die ersten drei Kinder die sie jeden Monat entbindet der Enklave "vorbringen", was heißt, dass diese Kinder außerhalb ihrer leiblichen Familie in der Enklave aufwachsen. Gaia hat dieses System nie angezweifelt, ja sogar diese Kinder um ihre Zukunft beneidet. Doch alles wird anders, als Gaias Eltern verhaftet und in die Enklave gebracht werden. Gaia setzt alles daran sie zu retten, auch wenn das heißt, dass sie verbotenerweise in die Enklave gehen muss.

"Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien hat mich begeistert. Die Geschichte um Gaia Stone konnte mich direkt fesseln und in diese dystopische Gesellschaft hineinziehen. Es ist keine schöne Welt in der Gaia lebt. Wasser, Nahrung und alles von Wert ist stark rationalisiert oder nicht erhältlich und selbst das Unterhaltungsprogramm im Tvaltar nur eingeschränkt zugänglich. Doch solange Gaia ihre Eltern hat führt sie ein zufriedenes Leben. Erst der Verlust ihrer Eltern, nachdem diese in die Enklave verschleppt wurden, rüttelt Gaia wach. Sie sieht die Ungerechtigkeit und Willkür und hat nur den Wunsch ihre Eltern zu befreien. Immer mehr entdeckt Gaia die Fehler ihrer Welt und stellt die Berechtigung der Unterteilung in Enklave und Orte vor der Stadt in Frage. Dies ist sicherlich auch als Hinweis der Autorin zu verstehen es in unserer Welt niemals soweit kommen zu lassen und so werden auch schon junge Leser zum Nachdenken angeregt. Was ist richtig, was ist falsch? Wer gehört zu den Bösen und wer zu den Guten? Was muss geschehen, damit man eine andere Perspektive annimmt?
In sich abgeschlossen soll "Die Stadt der verschwundenen Kinder" der Auftakt zu einer Reihe sein, was einige noch offene Handlungsstränge auch vermuten lassen. Doch der Leser wird hier nicht mit einem unbefriedigenden offenen Ende zurückgelassen, so dass ich gerne auf die Fortsetzung warte.
Nicht ganz verständlich sind für mich Titel und Cover der deutschen Buchausgabe, da sie nicht wirklich zum Inhalt passen.
Empfehlenswert halte ich dieses Buch durchaus schon für Jugendliche ab ca. 13 Jahren, wobei es da sicherlich auch ein wenig auf die persönliche Entwicklung ankommt, ob man die doch manchmal sehr ungerechten oder auch brutalen Ereignisse in "Die Stadt der verschwundenen Kinder" verkraftet. Eine Altersgrenze nach oben hin gibt es meiner Meinung nach nicht, denn auch Erwachsene werden hier etwas für sich mitnehmen können.


Und hier kann man das Buch kaufen:  Caragh O'Brien: Die Stadt der verschwundenen Kinder

Dienstag, 27. November 2012

Judith O’Reilly: Stadt, Land - Schluss

Bewertung: *****

 Judith lebt glücklich mit Ehemann und zwei Söhnen in London. Doch um ihrem Mann seinen Traum zu erfüllen, packt sie die Koffer und Kinder ein und zieht um nach Northumberland. Das dritte Kind ist unterwegs, das Haus viel zu klein für alle und das Landleben nicht wirklich das, was sich Judith wünscht.
Es ist Herbst 2005 und sie hat ihrem Mann versprochen am 31.12.2007 die Entscheidung zu treffen, ob sie für immer in Northumberland bleiben oder doch zurück nach London gehen.
Ihre Erlebnisse in dieser Zeit berichtet Judith in einem Blog …

„Stadt, Land – Schluss“ ist vor allem eins: langweilig.
Eigentlich handelt es nur von einem Thema. Judith will nicht in Northumberland leben.
Sie will es nicht im Herbst 2005 als der Umzug ansteht, nicht im Jahr darauf und wahrscheinlich auch jetzt noch nicht. Doch was tut man nicht alles für das Glück seiner Familie.
Eigentlich war „Stadt, Land – Schluss“ ein Internet-Blog, den Judith in ihrer Verzweiflung geführt hat. Sie nannte ihn „wifeinthenorth“, da es eigentlich auch nicht so war, dass es die komplette Familie in den Norden verschlagen hatte. Ihr Mann führte weiterhin sein Berufsleben in London, mit teilweise wochenlanger Abwesenheit, doch sie selber saß mit den Kindern oben im Norden fest.
Als Blog kann ich mir das Ganze auch richtig gut vorstellen. Judith berichtet von den Kleinigkeiten des Alltags, den Konfrontationen mit dem Landleben und der Schwierigkeit sich selbst zu verwirklichen, wenn man nebenbei noch Haushalt und drei Kinder hat. Ab und zu mal rein zu lesen was Judith und ihre Familie gerade so treiben, ist also gar nicht so uninteressant. Aber warum musste das jemand als Buch heraus bringen?
Dafür hätte es doch auch einfach der Internet-Blog getan.
Ich weiß nicht, ob inhaltlich große Abweichungen zum eigentlichen Blog vorgenommen wurden, doch vom Stil her ist auch das Buch wie ein Blog gehalten.
Teilweise sehr kurze Abschnitte, die mit einer Überschrift und dem Datum versehen sind. Manchmal schreibt Judith täglich, dann ist auch mal eine Woche ohne neuen Eintrag.
Was mich am Stil ein wenig gestört hat, ist der Versuch ohne Namen auszukommen. Keine Ahnung, ob das so ist, weil Judith keine Klage wegen Verleumdung riskieren wollte, oder ob ihr das einfach gefällt.
Die Söhne werden je nach aktuellem Alter immer mit „der sechsjährige“ oder „der vierjährige“ etc. benannt. Die Tochter ist immer das „Baby“ auch noch mit zwei Jahren. Die Erwachsenen werden mit einem Mutter-Zusatz einsortiert oder anhand der Tiere die sie züchten.
Aber am meisten gestört hat mich, dass hier einfach kein Ziel oder Ende in Sicht ist.
Normalerweise hat ein Roman eine klare Handlung und man hat zumindest den Eindruck, dass der Autor auf etwas Bestimmtes hinaus will. Davon ist in „Stadt, Land – Schluss“ nichts zu spüren. Es ist einfach eine Aneinanderreihung von Ereignissen in einer Zeitspanne von ca. zwei Jahren. Zwar soll am Ende die große „Entscheidung“ ob Stadt oder Land anstehen, aber das Ganze ist so unspektakulär aufgebaut, dass das Buch oder vielmehr der Blog auch einfach über diesen Tag hätte hinweggehen können, ohne das mir als Leser irgendein Unterschied aufgefallen wäre.
Insgesamt finde ich Judith O’Reillys Werk daher ziemlich nichtssagend.


Und hier kann man das Buch kaufen: Judith O'Reilly: Stadt, Land - Schluss