Dienstag, 9. September 2014

Lisa Fiedler: Mouseheart - Die Prophezeiung der Mäuse

Hopper ist eine gewöhnliche Maus, die mit seiner Familie in einer Zoohandlung lebt und wohl als Schlangenfutter enden wird. Doch Hopper möchte sich mit diesem Schicksal nicht abfinden und beschließt mit seinen Geschwistern Pinkie und Pip zu fliehen. Doch schon zu Beginn der Flucht verliert er die beiden aus den Augen und findet sich schließlich alleine unterirdisch wieder. Zu seinem Erstaunen gibt es hier eine richtige Stadt, in der sich die Ratten niedergelassen haben und ausgerechnet deren Prinz Zucker begegnet Hopper. Zucker beschließt, den kleinen Mäuserich bei sich aufzunehmen und als Gast im Palast wohnen zu lassen. Aber Hopper fehlen seine Geschwister und was er da von geheimnisvollen Mus und den Rebellen gehört hat gefällt ihm auch nicht. Als Hopper schließlich bei einem der Überfälle gefangen genommen wird und noch eine andere Seite der Unterwelt kennenlernt, weiß er nicht mehr, woran er wirklich glauben soll. Aber eines ist sicher, Hopper wird nicht aufgeben, denn Mut hat der kleine Kerl.

Ich habe "Mouseheart - Die Prophezeiung der Mäuse" von Autorin Lisa Fiedler als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Boris Aljinovic dessen Stimme gut zu den Abenteuern von Hopper passt.
Das Erzähltempo der Geschichte ist von Anfang an hoch, so dass hier gar nicht erst Langeweile aufkommen kann und man sich mitten in der Flucht von Hopper und seinen Geschwistern aus der Zoohandlung wieder findet.
Die Mäuse, Ratten und Katzen sind in diesem Buch die Hauptfiguren und die Menschen werden nur am Rande erwähnt. Doch das Verhalten, die Gedanken und Aktionen der Tiere gleichen denen von Menschen sehr und sorgen dadurch dafür, dass man sie weniger als Tiere wahrnimmt. Für ein Kinderbuch finde ich es daher auch sehr bedenklich wie viel Gewalt hier dargestellt wird und Figuren verwundet werden oder sterben. Wenn in einem "Menschenbuch" eine Ratte stirbt mag das zwar manchmal bedauernswert sein, aber wenig tragisch. Das sieht hier mit diesen Hauptfiguren natürlich ein wenig anders aus und entsprechende Szenen gibt es ziemlich viele.
Die Geschichte selber ist interessant und die Details der von der Autorin gezeichneten Welt können überzeugen. Doch wirkliche Überraschungen bietet die Geschichte des zum Helden auserkorenen Außenseiters eigentlich nicht. Dennoch ist das Buch geeignet um Diktatur und Unterdrückung für jüngere Leser aufzuarbeiten und zu zeigen wie schnell man trotz des guten Willens schlechtes Tun kann.
Ein wenig erstaunt hat mich, dass ein so grausamer Rattenkönig wie Titus seinem Sohn und Erben den Namen "Zucker" gibt. Ich bin davon ausgegangen, dass der Name im Original "Sugar" lautet (was ich eher für einen Mädchennamen hielt) und übersetzt wurde. Aber tatsächlich heißt die Ratte wohl auch im Original "Zucker" und die deutsche Bedeutung ist unbeabsichtigt.
Empfehlen kann ich "Mouseheart - Die Prophezeiung der Mäuse" an alle Leser und Hörer die phantastische Tiergeschichten mögen und sich nicht allzu sehr von blutrünstigen Szenen schrecken lassen. Eine Altersempfehlung würde ich ab ca. 11 Jahren geben.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Lisa Fiedler: Mouseheart - Die Prophezeiung der Mäuse

Weitere Informationen zum Hörbuch und zur Autorin gibt es auf der Homepage von Silberfisch.

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