Donnerstag, 8. Mai 2014

KW19/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Win Myint Hlaing und Zaw Pe

Diese Woche möchte ich Euch den Fall von Win Myint Hlaing und Zaw Pe vorstellen:

 Myanmar: © UN

Am 7. April wurden Win Myint Hlaing und der Videojournalist Zaw Pe in Myanmar zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt, nachdem sie die Bildungsbehörden in der Region Magwe kritisiert und mit Recherchen begonnen hatten. Amnesty International betrachtet sie als gewaltlose politische Gefangene, die umgehend und bedingungslos freizulassen sind.
Zaw Pe (auch bekannt als Thu Ya Thet Tin), ein Reporter des Medienunternehmens Democratic Voice of Burma (DVB), sowie Win Myint Hlaing wurden am 25. August 2012 festgenommen, nachdem sie versucht hatten, ein Interview über Korruptionsvorwürfe mit einem Mitarbeiter der Bildungsbehörde in der Stadt Magwe (Region Magwe) zu filmen. Am 24. August 2012 um 12:00 Uhr begab sich Zaw Pe zur Bildungsbehörde der Region Magwe, um Vorwürfen nachzugehen, nach denen japanische Stipendien an Familienangehörige von Mitarbeiter_innen der Behörde vergeben würden. Begleitet wurde er dabei von Win Myint Hlaing, dem Vater eines Studierenden, der sich um ein Stipendium beworben hatte. Zaw Pe begann zu filmen, während Win Myint Hlaing mit einem Beamten der Bildungsbehörde über die Vergabe der Stipendien sprach. Der Beamte protestierte, beendete das Interview und erstattete später Anzeige bei der Polizei.
Am nächsten Tag, den 25. August 2012, nahm die Polizei die Männer fest und verhörte sie. Zaw Pes Videokamera, die Speicherkarte und sein Presseausweis wurden beschlagnahmt. Beide Männer wurden wegen "Hausfriedensbruch" und "Widerstand gegen die Staatsgewalt" gemäß Paragraf 448 und 353 des Strafgesetzbuches von Myanmar angeklagt. Am 7. April 2014 wurden sie beider Anklagen für schuldig befunden und zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt. Sie wurden in das Gefängnis von Thayet in der Region Magwe gebracht. Ein durch den Anwalt von Zaw Pe beim Bezirksgericht von Magwe eingereichtes Rechtsmittel wurde am 9. April abgelehnt.
Zaw Pe und Win Myint Hlaing sind gewaltlose politische Gefangene und umgehend und bedingungslos freizulassen. Amnesty International betrachtet die gegen sie vorgebrachten Anklagen als Versuch zur Unterbindung einer Untersuchung der Korruptionsvorwürfe gegen die Behörden. Sie wurden unter dem Vorwand festgenommen, ein Verbrechen begangen zu haben, doch sind ihre Anklage und Festnahme allein darauf zurückzuführen, dass sie versuchten, Kritik an den Behörden zu üben.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Win Myint Hlaing und Zaw Pe einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: info(at)botschaft-myanmar.de

Betreff:
Zaw Pe und Win Myint Hlaing

Text:
Mit Bitte um Weiterleitung an:
Thein Sein
President's Office
Nay Pyi Taw, MYANMAR 

Exzellenz, 

ich sorge mich um Win Myint Hlaing und Zaw Pe, die nach Recherchen zu Korruptionsvorwuerfen gegen die Bildungsbehoerden in der Region Magwe am 7. April zu jeweils einem Jahr Gefaengnis verurteilt wurden.
Bitte lassen Sie die beiden Maenner und alle anderen gewaltlosen politischen Gefangenen, die allein wegen der friedlichen Wahrnehmung ihres Rechts auf freie Meinungsaeusserung festgehalten werden, umgehend und bedingungslos frei und lassen Sie alle Anklagen gegen sie fallen.
Sorgen Sie bitte dafuer, dass sie bis zu ihrer Entlassung weder gefoltert noch misshandelt werden, dass ihre Haftbedingungen den internationalen Standards entsprechen und ihnen Zugang zu Rechtsbeistaenden ihrer Wahl, angemessener medizinischer Versorgung und Familienangehoerigen gewaehrt wird.

Hochachtungsvoll
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Haft nach Korruptionsrecherchen 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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