Mittwoch, 24. Juli 2013

KW30/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Ding Hongfen und andere

Ich möchte Euch Euch gerne die Menschenrechtsverteidiger
Frau DING HONGFEN
Herr QU FENGSHENG
Frau SHEN AIBIN
Herr WU PING
Herr ZHENG BINGYUAN
Frau XU HAIFENG
vorstellen.

Stark gegen das Unrecht - Menschenrechtsverteidiger:
© Amnesty International

Sechs MenschenrechtsverteidigerInnen sind in Ost-China unter Verdacht, eine "Menschenmenge versammelt zu haben, um die öffentliche Ordnung zu stören", festgenommen worden. Sie befinden sich in Gefahr, gefoltert oder anderweitig misshandelt zu werden.
Ding Hongfen, Qu Fengsheng, Shen Aibin, Xu Haifeng, Wu Ping und Zheng Bingyuan sind gemeinsam mit 24 weiteren Personen am 22. Juni in ein Gasthaus in der Stadt Wuxi, in der östlichen Provinz Jiangsu eingebrochen, wo ein privates Sicherheitsunternehmen, welches für die lokalen Behörden arbeitet, fünf BittstellerInnen illegal festhielt. MitaktivistInnen berichteten, dass die Gruppe Türen aufbrach und die fünf Festgenommenen befreiten, darunter Angehörige von Ding Hongfen und Xu Haifeng. Rund 50 Personen in Zivilkleidung, die allem Anschein nach von einer nahegelegenen Polizeiwache geschickt wurden, versuchten Ding Hongfen und Xu Haifeng festzunehmen.
Am darauffolgenden Tag führten ungefähr 100 Personen, die Hälfte in Uniformen und die andere Hälfte in Zivilkleidung, Ding Hongfen, Xu Haifeng, ihren Ehemann Qu Fengsheng und einige weitere Personen ab. Die Polizei brachte Wu Ping, Shen Aibin und mehrere weitere Personen am 26. Juni fort. Insgesamt wurden 16 Personen, die an der "Befreiungsaktion" beteiligt waren, in den darauffolgenden Tagen fortgebracht, jedoch sind nur die oben genannten sechs Personen weiterhin in Haft, da sie unter Verdacht stehen, eine Straftat begangen zu haben.

Nach ungefähr zehn Tagen willkürlicher Haft ohne Kontakt zur Außenwelt in geheimen Haftanstalten wurden Ding Hongfen, Xu Haifeng und Wu Ping am 3. Juli in vorschriftsmäßige Hafteinrichtungen verlegt. Wu Ping befindet sich in der Hafteinrichtung Nr. 1 in Wuxi, Ding Hongfen und Xu Haifeng in der Hafteinrichtung Nr. 2, ebenfalls in Wuxi. Amnesty International kann den Aufenthaltsort von Qu Fengsheng, Shen Aibin und Zheng Bingyuan derzeit nicht bestätigen.
Die Familien von Ding Hongfen, Xu Haifeng, Wu Ping und Shen Aibin haben Rechtsbeistände für die Gefangenen beauftragt. Den Rechtsbeiständen von Ding Hongfen und Xu Haifeng wurde allerdings am 9. Juli der Zutritt zu ihnen verweigert. Dem Anwalt von Ding Hongfen gelang es jedoch, sie am 11. Juli zu treffen. Sie sagte, sie sei zwischen dem 23. Juni und dem 2. Juli in drei verschiedenen inoffiziellen Hafteinrichtungen ("Black Jails") festgehalten worden. Am 1. Juli befragte sie ein Mann in Zivilkleidung, der behauptete ein Polizeibeamter der Behörde für öffentliche Sicherheit in Wuxi zu sein. Vor der Befragung legte er Ding Hongfen Handschellen an und fesselte sie an eine "Tigerbank", einer üblichen Form von Folter in China. Am darauffolgenden Tag wurde sie zu einer örtlichen Polizeiwache gebracht, bevor sie in die Hafteinrichtung Nr. 2 in Wuxi verlegt wurde.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für die Freilassung von Ding Hongfen und ihre Mitstreiter einsetzt. 

Schreibt eine E-Mail an: wxga_bgswgk(at)163.com

Betreff:
MenschenrechtsverteidigerInnen in Haft

Text:
Sehr geehrter Herr Zhao,

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass Ding Hongfen, Qu Fengsheng, Shen Aibin, Xu Haifeng, Wu Ping und Zheng Bingyuan festgenommen worden sind und unter Verdacht stehen, eine "Menschenmenge versammelt zu haben, um die oeffentliche Ordnung zu stoeren".

Stellen Sie bitte sicher, dass die sechs Haeftlinge nicht gefoltert oder anderweitig misshandelt werden und erlauben Sie ihnen den regelmaessigen Kontakt zu ihren Familien und einem Rechtsbeistand.

Stellen Sie des Weiteren bitte sicher, dass die sechs Haeftlinge umgehend ueber jegliche Anklagen gegen sie informiert werden und ihnen ein faires Gerichtsverfahren garantiert wird, das den internationalen Standards entspricht, ohne dabei auf die Todesstrafe zurueckzugreifen. Sie sollten unverzueglich freigelassen werden, sofern sie nicht einer international anerkannten Straftat angeklagt werden.

Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.




"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."



(Quelle: Amnesty International)

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