Sonntag, 16. Dezember 2012

Kendare Blake: Anna im blutroten Kleid


Cas Lowood ist 17 Jahre alt und ein Geisterjäger. Wie alle seine männlichen Vorfahren hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Geister die die Menschen um sich herum ins Verderben ziehen wollen, endgültig in die ewigen Abgründe zu verfrachten. Er erhält Hilferufe aus der ganzen Welt und Kontaktpersonen machen ihn auf Fälle aufmerksam. Ein alter Freund berichtet ihm von einem besonders spektakulären Geist. Ein junges Mädchen mit Namen Anna, die vor über 50 Jahren auf dem Weg zu einer Schulfeier ermordet wurde und seitdem viele unschuldige Menschen getötet haben soll. Cas macht sich auf den Weg in die Kleinstadt Thunder Bay und will mit eigenen Augen sehen, wozu Anna fähig ist ...

"Anna im blutroten Kleid" war nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, dachte ich an eine mysteriöse Gespenstergeschichte, nicht jedoch an einen Horrorfilm im Buchformat. Hier werden Kehlen durchgeschnitten, Körper zerrissen, Blut vergossen, Menschen verletzt und ermordet.
Bei den ganzen Diskussionen rund um den Jugendschutz wird viel über Altersfreigaben für Filme und Computerspiele nachgedacht, aber was in Büchern passiert scheint ganz egal zu sein. Das ist ja nicht real, aber so manches Kopfkino wird hier einen ziemlichen Splatter draus machen. Ich persönlich bin zwar nicht mehr Jugendlich, aber ich bevorzuge Bücher in denen nicht das Blut durch die Gegend spritzt. Ich lese zwar auch Thriller, aber lieber ohne ausschweifende Beschreibungen und keine Horrorbücher.
Aber das ist natürlich nur ein Aspekt von "Anna im blutroten Kleid", der auch keinen großen Einfluss auf meine Gesamtbewertung als Buch hat.
Sprachlich und inhaltlich erkennt man hier jedoch das Jugendbuch, angefangen von der Gruppe Highschoolschüler, die die Hauptfiguren bilden, bis zum Schreibstil mit vielen kurzen Sätzen und Dialogen. Autorin Kendare Blake hat jedoch insbesondere um das Thema Geister herum einige interessante Ideen, die hier ein gutes Gerüst für die Handlung bilden.
Ich möchte inhaltlich nicht zu viel verraten, weshalb es schwierig ist zu begründen, warum ich insgesamt zwei Sterne von der Bestnote abgezogen habe. Aber ich kann soviel sagen, dass dies an den Figuren und ihren Beziehungen untereinander lag. Nicht alles wirkte glaubwürdig auf mich und wer mal im Fernsehen "Buffy" gesehen hat (besonders auch die letzte Folge), der wird vielleicht auch nach dem Lesen wissen was ich meine. Gewisse Ähnlichkeiten mit umgekehrten Geschlechtern (Cas = Buffy und noch zwei weitere wichtige Personen, die ich jetzt nicht genauer bezeichnen will, um nicht zu viel zu verraten) sind schon recht auffällig und werden sogar im Buch scherzhaft erwähnt. Ich persönlich brauche auch in einer solchen Art von Buch keine Liebesgeschichte, aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Unabhängig davon versteht "Anna im blutroten Kleid" aber auch gut zu unterhalten. Wer gerne Geschichten von Geistern, Hexen und Übersinnlichem mag und wem auch eine gute Portion Horror nichts ausmacht, der wird hier sicherlich einige angenehme bzw. haarsträubende Lesestunden erleben.

So habe ich bewertet:

  
Und hier kann man das Buch kaufen: Kendare Blake: Anna im blutroten Kleid

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