Dienstag, 22. August 2017

Emma Ångström: Der Mann zwischen den Wänden

Bei diesem Buch empfehle ich, auf keinen Fall die Inhaltsangabe des Verlages und den Klappentext zu lesen, da diese einen falschen Fokus setzen und viel zu viel verraten.
Hier ist daher nun meine Zusammenfassung:
Die neunjährige Alva ist mit ihrer Mutter und ihren beiden älteren Schwestern neu nach Stockholm gezogen. Der Umzug ist eine große Umstellung für die Familie, da damit auch eine Trennung vom Vater einhergeht und sie von einem großen Haus in eine Mietwohnung ziehen. Alva ist ein sehr introvertiertes Kind und hat Schwierigkeiten Freundschaften zu schließen, doch am liebsten beschäftigt sie sich mit einem alten Lexikon zum Thema übersinnliche Phänomene. Auch im Haus scheint nicht alles ganz geheuer zu sein. Es verschwinden Dinge, es knarzt in den Wänden, die Bewohner haben manchmal den Eindruck nicht alleine zu sein. Was steckt hinter diesen Vorkommnissen und ist hier tatsächlich ein "Mann zwischen den Wänden"?

Ich war sehr gespannt auf "Der Mann zwischen den Wänden" von Autorin Emma Ångström. Die Inhaltsangabe und die ersten Kapitel klangen richtig geheimnisvoll und haben einige spannende Erzählstränge vorgestellt. Im Mittelpunkt der Ereignisse stehen die neunjährige Alva und ihre Familie, wobei jedoch auch viele andere Hausbewohner ihre Auftritte haben. Die Erzählperspektive ist die eines allwissenden Erzählers, weshalb parallel viele unterschiedliche Geschichten erzählt werden. Neben Alva, ihrer Mutter und andere Hausbewohnern, wird hier auch immer wieder aus den Wänden des Hauses heraus berichtet, was zwar einerseits sehr interessant ist, andererseits aber auch wenig Zweifel an dem lässt, worin normalerweise die Geheimnisse in einem Thriller bestehen. Für mich geht dieses Buch auch mehr in Richtung Horror, als das es ein richtiger Thriller wäre. Leider bleibt die Logik ziemlich auf der Strecke und die Entwicklung der Figuren war für mich teilweise an den Haaren herbei gezogen und wenig glaubwürdig. Nicht gefallen hat mir auch, dass nicht alle begonnenen Erzählstränge zu Ende erzählt werden und somit für die Leser sehr viele offene Fragen bleiben.
Gut gelungen ist der Autorin jedoch diese düstere Stimmung und die Übertragung der unheimlichen Atmosphäre auf den Leser. Ich finde es daher einfach nur schade, dass sich "Der Mann zwischen den Wänden" in eine Richtung entwickelt die ich weder erwartet noch gemocht habe und die für mich einfach nicht stimmig wirkt. Die Autorin hat jedoch durchaus erzählerisches Potenzial, weshalb ich dieses Buch auch nicht als totalen Reinfall bezeichnen möchte. Um anderen Lesern nicht die Spannung zu verderben möchte ich auch gar nicht genauer darauf eingehen was mich hier sonst gestört hat. Aber wer allzu abstruse Entwicklungen nicht mag und auch dem Horrorgenre nicht zumindest ein bisschen abgewinnen kann, der ist wahrscheinlich nicht der richtige Leser für "Der Mann zwischen den Wänden".


So habe ich bewertet:





Und hier kann man das Buch kaufen:  Emma Ångström: Der Mann zwischen den Wänden

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepag des Arctis Verlages, die sich allerdings noch im Aufbau befindet.

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