Mittwoch, 30. Januar 2013

KW 05/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Ligia María Chaverra und Enrique Petro

Ich möchte Euch Ligia María Chaverra und Enrique Petro, SprecherInnen der afro-kolumbianischen Gemeinde im Curvaradó-Becken im Norden Kolumbiens, vorstellen.
Enrique Petro und Ligia María Chaverra: © privat

Paramilitärs sind auf der Suche nach Ligia María Chaverra und Enrique Petro, SprecherInnen der afro-kolumbianischen Gemeinde im Curvaradó-Becken im Norden Kolumbiens. Sie befinden sich in Lebensgefahr.
Am 22. Januar erschienen zwei Männer auf Motorrädern in der humanitären Zone Las Camelias (Zona Humanitaria de Las Camelias) im Municipio El Carmen del Darién im Departamento Chocó. Die Männer, bei denen es sich vermutlich um Paramilitärs handelte, suchten nach Ligia María Chaverra, einer Sprecherin der afro-kolumbianischen Gemeinde. Berichten zufolge sagten sie: "Wir müssen mit ihr sprechen und mit keinem sonst" ("Nosotros tenemos que hablar con ella y con nadie más"). In den vergangenen Monaten haben Paramilitärs Ligia María Chaverra und weitere 40 GemeindesprecherInnen zu militärischen Zielen erklärt und damit die Absicht zum Ausdruck gebracht, sie zu töten. Am 15. Januar fuhren sieben Männer auf Motorrädern in die ganz in der Nähe gelegene humanitäre Zone Andalucía (Zona Humanitaria de Andalucía), wo sie nach Enrique Petro fragten. Als Enrique Petro Angehörige der Streitkräfte über den Vorfall informierte, erklärten diese, dass die sieben Männer in der Nähe leben, ihre Identitäten jedoch nicht bekannt seien. Auch Ortsansässige haben erklärt, die Männer nicht zu kennen.
Trotz des hohen Militäraufkommens erhält Amnesty International immer wieder Berichte über die Anwesenheit von Paramilitärs in der Region. Da die SoldatInnen, die auf der Grenze der humanitären Zone Andalucía stationiert waren, seit dem 15. Januar abgezogen worden sind, besteht erhöhter Grund zur Sorge um die Sicherheit von Enrique Petro.
Im Dezember 2012 hat Enrique Petro in Medellín gegen BetreiberInnen von Plantagen mit afrikanischen Ölpalmen ausgesagt, die sich unrechtmäßig auf Gebieten der afro-kolumbianischen Gemeinden niedergelassen haben. Enrique Petro wurde seitdem wiederholt von Paramilitärs und PlantagenarbeiterInnen bedroht, die sagten, dass sie von seiner Aussage gegen sie wüssten.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Ligia María Chaverra und Enrique Petro einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: info(at)botschaft-kolumbien.de

Betreff:
Sicherheit von Ligia Marí­a Chaverra und Enrique Petro

Text:
PRÄSIDENT
Presidente Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño
Carrera 8 No. 7-26, Bogotá
KOLUMBIEN
 
Sehr geehrter Herr Praesident,

ich habe durch eine Urgent Action von Amnesty International Deutschland erfahren, dass Ligia Marí­a Chaverra und Enrique Petro von Paramilitaers bedroht werden. Sie uns 40 weitere SprecherInnen der afro-kolumbianischen Gemeinde im Departamento Chocó wurden von Paramilitaers zu militaerischen Zielen erklaert und befinden sich deshalb in Lebensgefahr.

Ich bin daher sehr besorgt um die Sicherheit von Ligia Marí­a Chaverra, Enrique Petro und weiteren GemeindesprecherInnen im Curvaradó- und Jiguamiandó-Becken.

Leiten Sie bitte in Absprache mit Ligia Marí­a Chaverra und Enrique Petro wirksame Schutzmassnahmen fuer sie ein.

Fuehren Sie zudem bitte eine vollstaendige und unparteiische Untersuchung der von Paramilitaers in den vergangenen Monaten ausgesprochenen Drohungen durch, Ligia Marí­a Chaverra, Enrique Petro und 40 weitere GemeindesprecherInnen toeten zu wollen. Veroeffentlichen Sie die Ergebnisse dieser Untersuchung und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

Leiten Sie bitte ausserdem unverzueglich Massnahmen zur Aufloesung paramilitaerischer Gruppierungen sowie ihrer Verbindungen zu Sicherheitskraeften ein.

Mit freundlichen Gruessen

(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:



Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.





"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."





(Quelle: Amnesty International)

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