Mittwoch, 28. November 2012

Petra Durst-Benning: Die Zarentochter

Bewertung: *****

"Die Zarentochter" widmet sich dem ersten Lebensdrittel von Olga Nikolajewna Romanowa, Tochter des Zaren Nikolaus I. und seiner Frau Alexandra. Von Kindheit an wurde Olga, im Familienkreis Olly genannt, dazu erzogen einmal einen Herrscher zu heiraten und an seiner Seite zum Wohle Russland beizutragen. Als drittes von sieben Kindern hatte sie ebenso wie ihre Geschwister eine eigene Erzieherin und glänzte schon von Kindheit an mit ihrer Auffassungsgabe und ihrem Lerneifer. Ihr Ziel ist es jedoch nicht nur zu repräsentieren, sondern aktiv für die Verbesserung der Lebensumstände der Armen und Kranken einzutreten. Überzeugt davon, dass ihr nur eine lukrative Heirat dies ermöglichen wird, begibt sich Olly auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten, was sich als gar nicht so einfach erweist, wenn man die Tochter des Zaren von Russland ist ...

"Die Zarentochter" von Petra Durst-Benning hat mir gut gefallen.
Allzu viel Anspruch darf man hier jedoch nicht erwarten. Die Geschichte plätschert vor sich hin und obwohl historische Tatsachen das Gerüst bilden, ist dies doch vor allem ein echter Schmachtfetzen. Die Geschichte der Zarentochter Olga und ihrer Geschwister bietet so manchen Einblick in das Leben im aristokratischen St. Petersburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Probleme den richtigen Ehepartner zu finden, die gesundheitlichen Gefahren der Zeit und die Einsamkeit die ein goldener Käfig mit sich bringen kann, hat die Autorin gut übermittelt. Politik wird am Rande erwähnt, das einfache Volk in Nebensätzen abgespeist. Auch wenn Olga anders als die übrigen Familienmitglieder durchaus am Wohl der Armen und Kranken gelegen ist, so mangelt es ihr doch einfach an Gelegenheiten den Kontakt zu suchen.
Größtenteils widmet sich "Die Zarentochter" Olgas Gefühlsleben, ihrer Verliebtheit, ihren Enttäuschungen und ihrer Position innerhalb der Familie. Dankbar bin ich der Autorin für das Nachwort, da ich einige Sachen wie beispielsweise die Kosenamen innerhalb der Zarenfamilie sonst als unnötige Freiheit der Autorin abgetan hätte. Scheinbar entspringen diese Angaben jedoch der Biographie der Zarentochter Olga, was ich für eine wichtige Information halte.
Zu dem etwas schmalzigen Ersteindruck trägt leider auch das Titelcover in lila und der Bucheinband in rosa bei. Damit bekommt das Buch bei mir schon direkt in der Buchhandlung einen Stempel aufgedrückt, der männliche Leser abschrecken wird. Da es sich um ein Buch handelt, das auf historischen Tatsachen beruht, wäre das meiner Meinung nach nicht nötig gewesen. Angekündigt wird zum Ende des Romans auch bereits der Nachfolgeband. Gespannt bin ich auf dieses Buch jetzt schon, da es sich sicherlich dem meiner Meinung nach interessanten Teil in der Biographie der Zarentochter Olga widmen wird, ihrem Werdegang zur sozialen Patronin Württembergs.


Und hier kann man das Buch kaufen: Petra Durst-Benning: Die Zarentochter

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